Rohstoffe

Ölpreis legt kräftig zu

Die Ankündigung neuer Sanktionen gegen Russland hat am Mittwoch für einen deutlichen Anstieg des Ölpreises gesorgt.

Ölpreis legt kräftig zu

ku Frankfurt

Die Aussicht auf neue Sanktionen der USA gegen Russland hat am Mittwoch den Ölpreis nach oben getrieben. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude legte um 3,1% auf 113,67 Dollar je Barrel zu. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 3,3% auf 107,61 Dollar.

In den USA kündigte Wally Adeyemo, Staatssekretär im amerikanischen Finanzministerium, an, die USA wollten weitere Sanktionen gegen Russland verhängen, um die Lieferketten für die russische Industrie zu unterbrechen. In Russland teilte Parlamentssprecher Wjatscheslaw Wolodin mit, Russland werde nach Gas auch künftig andere Rohstoffe wie Öl und Weizen nur noch gegen Zahlung von Rubel verkaufen. Damit könnte das Weltmarktangebot an diesen Rohstoffen deutlich sinken, wenn die westlichen Länder Zahlung in Rubel auch bei Öl und Weizen verweigern und damit russische Rohstoffe boykottieren.

Den Ölpreis trieb auch an, dass es keinerlei Anzeichen dafür gibt, dass das Kartell Opec plus am Donnerstag von seinem bisherigen Kurs abweicht und die Produktion stärker hochfährt. Bislang sieht die Absprache innerhalb des Kartells so aus, dass die Förderung jeden Monat um 400000 Barrel pro Tag (bpd) angehoben wird, bzw. ab Mai um jeweils 432000 bpd pro Monat.

Die Nachrichtenagentur Reuters meldete unter Verweis auf Quellen innerhalb der Opec plus, dass man bei dem Kurs der langsamen Stei­gerung der Produktionsmenge bleiben wolle. In einem Statement hatte Opec-Generalsekretär Mohammed Barkindo die Mitglieder aufge­fordert, beim bisherigen Kurs zu ­bleiben.

Ebenfalls preissteigernd wirkte sich aus, dass die US-Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 3,4 Mill. Barrel gesunken sind, wie die US-Regierung meldete. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang um lediglich 1 Mill. Barrel gerechnet.

Am europäischen Spotmarkt für Erdgas legte der Monatskontrakt zur Lieferung am virtuellen niederländischen Knotenpunkt TTF um 8,4% auf 117,48 Euro je Megawattstunde zu. Die Europäische Union hat sich darauf festgelegt, russisches Erdgas nicht wie vom Kreml verlangt künftig in Rubel zu bezahlen. Damit zeichnen sich Lieferunterbrechungen ab, wobei Dmitri Peskow, der Pressesprecher der russischen Regierung, am Mittwoch sagte, die Umstellung auf den Rubel werde noch nicht zum Monatsende erfolgen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck rief aber bereits früh die Frühwarnstufe des „Notfallplans Gas“ der Bundesregierung aus. In London kletterte der Aluminiumpreis um 3,6% auf 3526 Dollar je Tonne, nachdem er am Vortag deutlich nachgegeben hatte. Kupfer verteuerte sich um 0,7% auf 10390 Dollar je Tonne.