Rohstoffe

US-Lagerbestände bremsen Ölpreisanstiege

Die Ölnotierungen haben sich zur Wochenmitte weiter befestigt. Ein stärker als erwartet ausgefallener Anstieg der US-Lagerbestände begrenzte die Preisanstiege am Nachmittag allerdings.

US-Lagerbestände bremsen Ölpreisanstiege

xaw Frankfurt

Die Preise am Ölmarkt sind am Mittwoch angesichts anhaltender Angebotssorgen gestiegen. Die führende Nordseesorte Brent Crude notierte am Abend zu 82,63 Dollar pro Barrel und damit 2,4% über dem Vortagesniveau. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte ebenfalls um 2,4% auf 77,21 Dollar zu. Bei den Investoren steht ein in der vergangenen Woche aufgetretenes Leck der wichtigen nordamerikanischen Key­stone-Pipeline im Fokus. Diese soll am Mittwoch teilweise wieder in Betrieb genommen werden, eine vollständige Wiederaufnahme ist für den 20. Dezember geplant.

Im späten Handel bremsten stärker als erwartet ausgefallene US-Lagerdaten die Preisanstiege allerdings aus. Demnach wuchsen die Bestände in den Vereinigten Staaten in der vergangenen Woche um mehr als 10 Mill. Barrel und damit so kräftig wie seit März 2021 nicht. Dazu trugen Freigaben der strategischen Reserven der USA sowie eine geringere Raffinerieaktivität bei.

Unsicherheit besteht indes in Bezug auf Reaktionen auf die Ölpreisobergrenze der G7-Staaten, der Europäischen Union und Australiens für russisches Rohöl. Ein Präsidialerlass, den der Kreml aktuell vorbereitet, beinhaltet laut Insidern keine von Beobachtern befürchtete Preisuntergrenze. Zudem sollen keine spezifischen Länder vom Kauf russischen Öls ausgeschlossen werden, allerdings sollen Verkäufe im Rahmen jedes Vertrages verboten werden, der Bezug auf die Preisobergrenze nimmt. Die Commerzbank sieht aufgrund der Angebotsrisiken rund um Russland und einer möglicherweise stärkeren Nachfrage in China infolge der Corona-Lockerungen deutliches Aufwärtspotenzial für die Ölpreise.