Aktienmarkt

Zinssorgen belasten

Die Aussicht auf weiter steigende Zinsen hat am Dienstag für Verluste am Aktienmarkt gesorgt.

Zinssorgen belasten

ku Frankfurt

Sorgen der Anleger wegen der steigenden Zinsen und der hohen Inflation haben am Dienstag dafür gesorgt, dass der Dax wieder unter Druck geriet. Der deutsche Leitindex ermäßigte sich um 0,7% auf 14557 Punkte. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,9% auf 3805 Zähler nach. Anleger fragen sich, ob mit noch höheren Zinsen zu rechnen sein könnte als bisher gedacht. So hat die australische Notenbank die Zinsen deutlich stärker angehoben als allgemein erwartet. Am Donnerstag steht zudem die nächste Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) an.

Besonders schwach zeigten sich Aktien, die von der Pandemie pro­fitiert­­ und zuletzt ebenfalls deutlich zugelegt hatten. So sackten Zalando um 4,8% auf 34,83 Euro ab, Hellofresh­ um 2,5% auf 35,66 Euro. Delivery  Hero  zeigten  sich zunächst schwach, erholten sich dann allerdings und schlossen mit einem Plus von 0,2% auf 40,15 Euro. Die Unternehmen dürften in hohem Maße unter der schwindenden Kaufkraft breiter Bevölkerungskreise leiden.

In den Reihen der Technologiewerte fielen Infineon auf mit einem Minus von 2,2% auf 28,65 Euro. Die Chipindustrie könnte unter der jüngsten Entscheidung der russischen Regierung leiden, das für die Chipproduktion erforderliche Neongas nicht mehr an die westlichen Länder zu exportieren.

Adidas ermäßigten sich um 1,2% auf 186 Euro. Aufgrund der deutlichen Kursverluste der vergangenen Monate muss die Aktie den Stoxx Europe 50 als europäischen Auswahlindex verlassen. Ersetzt wird der Titel durch die Aktie des Rohstoffkonzerns Glencore, die sich in London auf dem Vortagesstand von 5,41 Pfund hielt. Glencore hatte zuletzt an der Börse im Zusammenhang mit den starken Verteuerungen im Rohstoffsektor kräftige Kursgewinne verzeichnet.

Sehr fest zeigten sich SGL Carbon. Die Aktie kletterte zeitweise um bis zu 13%. Den Handel beendete sie mit einem Aufschlag von 11,1% auf 6,57 Euro. Der Kohlefaserspezialist hat seine Prognose angehoben. Im laufenden Jahr wird nun ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sonderposten von 70 bis 90 Mill. Euro erwartet. Bislang war von 50 bis 70 Mill. Euro ausgegangen worden. Der Umsatz soll nicht mehr nur 1 Mrd. Euro wie im Vorjahr betragen, sondern rund 1,1 Mrd. Euro. Der Aktienkurs erreichte daraufhin das höchste Niveau seit Januar.

Höhere Rüstungsausgaben

Die Aktie des Rüstungskonzerns Rheinmetall verteuerte sich um 2,8% auf 212,10 Euro. Der Titel bewegt sich damit auf sein Rekordhoch von 225 Euro vom April zu. Das Unternehmen profitiert von den Plänen der Nato-Regierungen, ihre Rüstungsausgaben hochzufahren.

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