Aktienmarkt

Zinssorgen setzen Dax zu

Europas Aktienmärkte haben am Donnerstag unter der Aussicht auf weitere Zinserhöhungen in den USA gelitten. Insbesondere BMW entwickelten sich schwach.

Zinssorgen setzen Dax zu

ku Frankfurt

Die Aussicht darauf, dass die US-Notenbank Federal Reserve bei ihren Zinserhöhungen keine Pause einlegen wird, hat am Donnerstag auch den europäischen Aktienmarkt belastet. Der Dax gab um 1% auf 13130 Punkte nach, der Euro Stoxx 50 verzeichnete ein Mi­nus von 0,8% auf 3593 Zähler. Am Vorabend hatte US-Notenbankchef Jerome Powell betont, es sei noch „sehr verfrüht“, über eine Pause bei den Zinserhöhungen nachzudenken. Am Donnerstag gab es auch einen großen Zinsschritt der Bank of England um 75 Basispunkte.

Im Dax zeigten sich BMW mit einem Tagesverlust von 4,7% auf 76,50 Euro schwach. Der Münchner Konzern hat den Gewinn vor Steuern und Zinsen im dritten Quartal zwar um 28% gesteigert, während das Ergebnis der Autosparte sogar um fast 64% zulegte. Allerdings rechnet das Unternehmen damit, dass sich die hohe Inflation und steigende Zinsen in den kommenden Monaten auf das Konsumverhalten der Kunden auswirken. Die BMW-Aktie hat sich seit dem Tief von Ende September um rund ein Fünftel erholt, nun gibt es aber wieder Gewinnmitnahmen. Analysten wiesen darauf hin, dass die Ziele für das laufende Jahr nicht angehoben worden seien, was eine Enttäuschung darstelle.

Zalando verteuerten sich kräftig um 8,1% auf 24,74 Euro. Der Online-Modehändler geht nun davon aus, dass beim Ergebnis des laufenden Jahres nur der untere Rand der bisher genannten Spanne erreicht wird. Allerdings wurde am Markt mit Erleichterung aufgenommen, dass das Management der Sicherung der Profitabilität Vorrang einräumt.

Der Großküchenausrüster Rational hat zwischen Juli und September zwar Rekordwerte bei Umsatz und Betriebsergebnis erreicht, was auch auf geringere Lieferkettenprobleme zurückgeführt wird. Am Markt wurde die Aktie trotzdem mit einem starken Verlust von 8,2% auf 518,50 Euro abgestraft. Analysten verwiesen auf eine rückläufige Bruttomarge sowie darauf, dass sich die höheren Kosten wohl mit Verzögerung bemerkbar machen würden.

Ein weiterer Rückschlag bei der Einführung des E-Rezepts in Deutschland macht den Online-Apotheken zu schaffen. So brachen Shop Apotheke um 13,5% auf 38,19 Euro ein. In der Pilotregion Westfalen-Lippe wurde das Projekt des elektronischen Rezepts aus Datenschutzgründen vorerst eingestellt.