Intralogistikkonzern

Kion bekommt einen neuen Chef­kontrolleur

Michael Macht wird in der automobilnahen Industrie gerade dringender gebraucht als bei Kion – der Aufsichtsratsvorsitzende gibt sein Amt daher zum Ende der Hauptversammlung am 17. Mai ab. Nachfolger soll der bisherige Vorsitzende des Prüfungsausschusses Hans Peter Ring werden.

Kion bekommt einen neuen Chef­kontrolleur

kro

An der Spitze des Aufsichtsrats des Intralogistikkonzerns Kion steht ein Wechsel bevor. Der bisherige Vorsitzende Michael Macht will sein Mandat zum Ende der Hauptversammlung am 17. Mai niederlegen, wie Kion am Donnerstag mitteilte. Er wolle sich nach mehr als vier Jahren in der Position verstärkt seinen verschiedenen anderen Mandaten − unter anderem in automobilnahen Unternehmen − widmen, ließ sich der ehemalige Porsche-Chef zitieren. Die hätten vor dem Hintergrund des Wandels in der Automobilindustrie einen Bedarf an „deutlich intensiverer Begleitung“. Die Arbeit im Kion-Aufsichtsrat sei damit „nicht mehr in zeitlichen Einklang zu bringen“, erklärte Macht weiter.

Der studierte Maschinenbauer, der beruflich aktuell als selbständiger Unternehmensberater in Hopfen am See (Ostallgäu) tätig ist, sitzt seit Oktober 2018 im Kontrollgremium des Herstellers von Gabelstaplern und Lagertechnik. Seit Mai 2019 ist er dort Chefaufseher und soll nun, nach der Empfehlung des Nominierungsausschusses, in der Funktion vom bisherigen Prüfungsausschussvorsitzenden Hans Peter Ring beerbt werden. Der ebenfalls selbständige Unternehmensberater und Betriebswirt gehört dem Aufsichtsrat von Kion schon viel länger als Macht an − genauer seit Juni 2013 −, und zwar als unabhängiger Anteilseigner-Vertreter. Zuvor war er zehn Jahre lang Finanzchef beim Luftfahrt- und Rüstungskonzern European Aeronautic Defence and Space (EADS), der sich später zu Airbus umbenannte.

Als Chefkontrolleur hat Ring nun den gleichen Auftrag erhalten wie der gerade erst neu angetretene Finanzchef Marcus Wassenberg: Gemeinsam mit dem Aufsichtsrat soll er den Konzern „in geopolitisch unsicheren Zeiten auf seinem Kurs zu profitablem Wachstum begleiten“. Dabei war die Gewinnentwicklung des MDax-Konzerns bis zum vergangenen Jahr gar kein wirkliches Problem für Kion. Gerade im Geschäft mit Lieferkettenlösungen, etwa Sortier- oder Fördersystemen, das der Konzern über seine 2016 übernommene Tochter Dematic betreibt, stieg die Profitabilität bis dahin sehr deutlich. 2022 sorgten jedoch Materialknappheiten, massive Kostensteigerungen und unzureichende Preisanpassungsklauseln in den Verträgen mit Kion-Kunden für einen konzernweiten Ergebniseinbruch von 65 % auf 292 Mill. Euro. In diesem Jahr hofft das Unternehmen beim bereinigten Ebit nun wieder auf einen kräftigen Zuwachs auf mindestens 550 Mill. Euro.

Neu in den Aufsichtsrat soll künftig Nicolas Peter rücken, der momentan noch Finanzchef bei BMW ist, ab 11. Mai aber in den Ruhestand gehen wird. Im Kontrollgremium von Kion soll er nach Empfehlung des Nominierungsausschusses den Prüfungsausschussvorsitz übernehmen.

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