Sentix-Umfrage

Börsianer werden schrittweise zuversichtlicher

In Trippelschritten steigt die Zuversicht der Börsianer für die Euro-Konjunktur. Deutschland bleibt aber der Bremsklotz. Positiv entwickeln sich hingegen laut Sentix die Indikatoren für die USA, Asien ex Japan und Lateinamerika.

Börsianer werden schrittweise zuversichtlicher

Börsianer werden schrittweise zuversichtlicher

Sentix-Konjunkturbarometer legt erneut zu

ba Frankfurt

Börsianer finden zunehmend zur Konjunkturzuversicht zurück, wenn auch nur in Trippelschritten. So ist der Sentix-Konjunkturindikator für den Euroraum im März den fünften Monat in Folge gestiegen, und zwar um 2,4 auf –10,5 Punkte. Ökonomen hatten bereits erwartet, dass das Stimmungsbarometer auf den höchsten Stand seit April 2023 klettert. „Von einer Frühjahrsbelebung zu sprechen, wäre wohl übertrieben“, mahnt Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner gleichwohl. „Denn Deutschland als konjunkturelles Schwergewicht bleibt der Geisterfahrer und hemmt die Erholung.“

Günstiger sehe es in den anderen globalen Regionen aus. Vor allem USA, Asien ex Japan und Lateinamerika fallen Hübner zufolge positiv auf. Wobei allerdings der Anstieg des US-Barometers weniger ein Zeichen der konjunkturellen Stärke sei, sondern nicht unwesentlich von den festen Aktienmärkten inspiriert sei.

Die 1.267 befragten Investoren bewerteten die Lage im gemeinsamen Währungsraum zwar etwas besser, doch deutet der Zählerstand –18,5 auf gewisse Rezessionstendenzen hin, zumindest in einzelnen Branchen. Die Erwartungskomponente legte zum sechsten Mal in Folge zu und notiert mit –2,3 Punkten auf dem höchsten Stand seit Februar 2022, also seit Beginn des Ukraine-Krieges.

Bremsklotz Deutschland

Eine bessere Entwicklung des Euro-Indikators hat Sentix zufolge die Bewertung der deutschen Konjunktur verhindert. Gegen den Trend fiel hier der Gesamtindikator – das dritte Mal bereits, nun um 0,8 auf –27,9 Punkte. Laut Hübner zeichne sich „immer mehr ab, dass es die außergewöhnliche, leider wenig erfolgreiche deutsche Wirtschaftspolitik ist, welche auch im Kernland Europas eine durchgreifende Konjunkturerholung verhindert“. Die Rezession sei hartnäckig, die Lage so schlecht wie im Juli 2020 während der Coronazeit.

Die Sentix-Konjunkturumfrage wird von Analysten genau beobachtet, da sie früh im jeweiligen Berichtsmonat erscheint und auf die Entwicklung anderer Indikatoren wie die ZEW-Konjunkturerwartungen oder das Ifo-Geschäftsklima schließen lässt.

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