Geldpolitik

EZB-Chefin Lagarde: Tun alles, was nötig ist

Die EZB steht in wenigen Tagen vor einer zentralen Zinssitzung. Der Krieg in der Ukraine macht es den Euro-Hütern noch schwerer. Notenbankchefin Christine Lagarde lässt nun aufhorchen.

EZB-Chefin Lagarde: Tun alles, was nötig ist

ms Frankfurt

Nach der militärischen Eskalation in der Ukraine will die Europäische Zentralbank (EZB) alles Nötige tun, um für stabile Preise und ein stabiles Finanzsystem zu sorgen. „Die EZB ist bereit, im Rahmen ihrer Zu­ständigkeiten alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um Preisstabilität und Finanzstabilität im Eu­roraum zu gewährleisten“, erklärte EZB-Chefin Christine Lagarde in ei­nem am Freitag von der EZB versandten Statement. Ähnlich hatte sie sich zuvor nach dem EU-Finanzministertreffen in Paris geäußert.

Die Wortwahl erinnert an jene von Lagarde bei Auflage des Corona-Notfallanleihekaufprogramms PEPP im März 2020 und an das berühmte „Whatever it takes“-Versprechen von Ex-EZB-Präsident Mario Draghi auf dem Höhepunkt der Euro-Schuldenkrise im Sommer 2012. Vor dem Finanzministertreffen hatte sich der EZB-Rat am Donnerstag zu einer in­formellen Sitzung in Paris getroffen.

Das Treffen diente auch der Vorbereitung der wichtigen Zinssitzung am 10. März. Der Krieg erschwert die Lage für die EZB nun erheblich: Einerseits droht ein spürbarer Dämpfer für die Euro-Wirtschaft (siehe auch die Texte auf S. 5 und S. 7), die zuletzt wegen Omikron ohnehin an Schwung verloren hat. Andererseits dürften steigende Energiepreise die ohnehin rekordhohe Inflation von zuletzt 5,1% weiter befeuern.

Lagarde betonte nun, dass die EZB die Lage genau beobachte. Die wirtschaftlichen Folgen seien noch nicht absehbar, aber es gebe Unsicherheit an den Märkten. Die EZB werde in jedem Fall für ausreichend Liquidität und Zugang zu Bargeld sorgen.