Euro-Inflation

Kein Signal für frühe EZB-Zinssenkung

Die Euro-Inflation nimmt zwar im Februar ab, doch der zugrunde liegende Preisdruck ist hoch. Zudem dürfte ein Sondereffekt zu einem Anstieg der Teuerung in diesem Monat führen.

Kein Signal für frühe EZB-Zinssenkung

Kein Signal für frühe EZB-Zinssenkung

Euro-Inflation sinkt schwächer als erwartet – Anstieg im März wahrscheinlich

mpi Frankfurt

Die Inflation in der Eurozone setzt ihren Abwärtstrend im Februar fort. Allerdings fällt der Rückgang sowohl bei der Gesamt- als auch bei der Kernrate etwas schwächer aus als von Ökonomen im Konsens prognostiziert – und für den März bahnt sich ein Rückschritt auf dem Weg zum Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) an.

Die Verbraucherpreise legten im Februar im Jahresvergleich um 2,6% zu, nach 2,8% im Januar. Dies teilte Eurostat am Freitag mit. Hauptverantwortlich für den Rückgang der Inflation war der geringere Anstieg der Lebensmittelpreise – einem der Haupttreiber der Inflation im Jahr 2023. Zu diesem dürfte in diesem Jahr die Teuerung im Dienstleistungssektor werden. Sie sank im Februar nur um 0,1 Prozentpunkte auf 3,9%.

Hohe Inflation bei Dienstleistungen

Das hohe Lohnwachstum in der Eurozone dürfte zudem dafür sorgen, dass der Inflationsdruck in der arbeitsintensiven Dienstleistungsbranche hoch bleibt. Wie stark sich die anstehenden Lohnerhöhungen auf die Preise auswirken werden, ist eine der großen Fragen in der Debatte um Zinssenkungen. Die hohe Inflation in diesem Bereich im Februar ist jedoch ein Argument für diejenigen im EZB-Rat, die lieber die weitere Lohnentwicklung abwarten wollen, ehe Zinssenkungen ein Thema sind.

Zudem verdeutlichen die hohe Teuerung im Monatsvergleich sowie die Kernrate, dass der Inflationsdruck weiterhin hoch ist. Im Vergleich zum Januar legten die Verbraucherpreise im Februar um 0,6% zu und damit deutlich stärker, als dies hochgerechnet für eine Jahresrate von 2,0% der Fall sein dürfte. Die sinkende Kernrate als Indikator für den zugrunde liegenden Preisdruck verdeutlicht zwar, dass der disinflationäre Trend intakt ist. Jedoch fiel der Rückgang von 3,3% auf 3,1% schwächer aus als von Volkswirten antizipiert.

Im März könnte die Euro-Inflation wieder Richtung 3,0% steigen. Grund dafür ist das in diesem Jahr frühe Osterfest, das zu einem statistisch ungünstigen Basiseffekt führen wird. Nichtsdestoweniger dürfte die Inflation im Jahresverlauf dann wieder sinken und die Tür für Zinssenkungen der EZB 2024 öffnen.

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