Wachstum

Russische Wirtschaft legt 2023 kräftig zu

Trotz des Krieges mit der Ukraine scheint Russlands Wirtschaft weiterzuwachsen. Doch der "Erfolg" ist einzig den höheren Rüstungsausgaben zuschreiben. Die anderen Sektoren darben.

Russische Wirtschaft legt 2023 kräftig zu

Russische Wirtschaft erholt sich 2023

Reuters Moskau

Die russische Wirtschaft hat sich 2023 von dem im Jahr der Ukraine-Invasion verzeichneten Konjunktureinbruch erholt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte um 3,6% zu, wie der staatliche Statistikdienst Rosstat mitteilte. Im Jahr 2022, als Russland den als "militärische Sonderoperation" verbrämten Krieg gegen die Ukraine begann, war die Wirtschaft noch um 1,2% eingebrochen. Auch wenn sich die Konjunktur nun berappelt hat, ist sie wohl noch nicht über den Berg. Laut Ökonomen zeigt die von der Kriegswirtschaft geprägte Konjunktur Anzeichen einer Überhitzung, womit dem Land eine Stagnation oder gar eine Rezession drohen könnte. Das russische Zentrum für makroökonomische Analyse und kurzfristige Prognosen (CAMAC) führt etwa 60 bis 65% der in den vergangenen zwei Jahren gestiegenen Industrieproduktion auf den Ukraine-Konflikt zurück. Es gebe inzwischen Anzeichen dafür, dass die Wirtschaft in Sektoren wie der Automobilproduktion und dem Baugewerbe ins Stocken gerate. "Ich halte das aktuelle Wirtschaftswachstum nicht für nachhaltig oder qualitativ", so die Meinung von Jewgeni Nadorschin, Chefökonom bei PF Capital.