Großbritannien

Schottische Nationalisten wollen eine Zentralbank

Vor dem Unabhängigkeitsreferendum 2014 wollten Schottlands Nationalisten im Falle eines Sieges das britische Pfund weiter verwenden. Nun planen sie den Aufbau einer eigenen Zentralbank.

Schottische Nationalisten wollen eine Zentralbank

hip London

Der Parteitag der schottischen Nationalisten hat sich mit überwältigender Mehrheit dafür ausgesprochen, den Aufbau einer eigenen Zentralbank voranzutreiben. Die Delegierten stimmten mit 481 zu 37 Stimmen dafür, noch vor einem erneuten Unabhängigkeitsreferendum die gesetzlichen Grundlagen für eine Scottish Reserve Bank zu schaffen. Das staatseigene Institut soll schottische Pfund drucken können. Ihm werde das schottische Zahlungsabwicklungssystem gehören. Zudem werde es den Leitzins festsetzen. Vor der Volksabstimmung 2014, die mit einer Schlappe für die Nationalisten endete, hatte man in der SNP noch geplant, im Falle eines Sieges zunächst einfach das britische Pfund weiter zu verwenden. Damit hätte man in Holyrood so viel Kontrolle über die Geldpolitik gehabt wie die Balkanrepubliken Montenegro und Kosovo, als dort die Deutsche Mark das offizielle Zahlungsmittel war.

Unterdessen kündigte die britische Impfkommission JCVI an, die Auffrischungsimpfungen zu beschleunigen. Erwachsene über 18 Jahren können fortan bereits drei Monate nach der zweiten Impfdosis einen Booster erhalten. Zudem sollen Kinder zwischen 12 und 15 Jahren, für die man bislang unter Verweis auf das befürchtete Risiko von Myokarditis nur eine Impfdosis vorgesehen hatte, eine zweite Dosis erhalten. Wegen des acht- bis zwölfwöchigen Abstands zwischen den Dosen gebe es das Risiko in Großbritannien so gut wie nicht, sagte das JCVI-Mitglied Adam Finn Anfang des Monats.