Produktionsminus

Trübe Aussichten für Euro-Industrie

Die Länderdaten von Frankreich, Spanien und Deutschland lassen auf ein Produktionsminus der Industrie im Euroraum schließen. Der Lkw-Maut-Index verheißt für August eine Stabilisierung der hiesigen Industrie.

Trübe Aussichten für Euro-Industrie

ba Frankfurt

Die Industrie im Euroraum darbt auch im Juli, wie die am Freitag veröffentlichten Länderdaten andeuten. Sowohl in Frankreich als auch in Spanien ist die Gesamtfertigung im Monatsvergleich gesunken. Die deutsche Industrie hat ebenfalls im Juli den Output gedrosselt. Allerdings verheißt der Lkw-Maut-Index, dass es im August hierzulande etwas besser gelaufen sein könnte. Ökonomen erwarten angesichts des Gegenwinds aus schwächelnder Nachfrage, hohen Rohstoff- und Energiepreisen sowie Gaskrise und Lieferkettenstress, dass die Industrie im gemeinsamen Währungsraum 0,7% weniger hergestellt hat als im Vormonat.

Das stärkste Produktionsminus weist die französische Industrie aus: Laut Statistikamt Insee ging die Gesamtfertigung im Juli um 1,6% zum Vormonat zurück. Ökonomen hatten einen Rückgang um 0,5% erwartet, nach einem Plus von revidiert 1,2 (zuvor 1,4)% im Juni. Für das verarbeitende Gewerbe weist Insee ein Minus von ebenfalls 1,6% aus – nach einem Wachstum um revidiert 0,9 (1,2)%. Der Rückgang war dabei breit basiert. Ähnliches meldet INE für Spanien: Die Produktion ging um 1,1% im Monatsvergleich zurück nach +1,1% im Juni. Auf Jahressicht weisen die Statistiker für Juli ein Wachstum von 5,3% aus, nach 7,0% im Juni. Auch hier wurde – mit Ausnahme der langlebigen Konsumgüter – weniger hergestellt als im Juni.

Für die deutsche Industrie hatte Destatis einen Produktionsrückgang um 0,3% gemeldet – Hoffnung auf eine Stabilisierung liefert der Lkw-Maut-Index, der im August kalender- und saisonbereinigt um 0,4% über dem Niveau von Juli lag. Im Jahresvergleich weisen die Statistiker ein Plus von 0,7% aus. Die Lkw-Fahrleistung auf Autobahnen gibt frühe Hinweise zur aktuellen Konjunkturentwicklung in der Industrie. Den größten Anstieg der Fahrleistung gab es in Nordrhein-Westfalen bzw. im grenzüberschreitenden Verkehr an der tschechischen Grenze.

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