Geldpolitik

Türkische Notenbank erwartet mehr Inflation

Die Türkische Notenbank rechnet bis Jahresende mit einer höheren Inflation als bislang. Es dürften also noch mehr Zinserhöhungen nötig sein, um die Teuerung in den Griff zu bekommen.

Türkische Notenbank erwartet mehr Inflation

Türkische Notenbank erwartet
mehr Inflation

mpi Frankfurt

Die türkische Zentralbank rechnet damit, dass die Inflation bis Mai 2024 weiter ansteigt und erst bei einer Rate von 75% ihren Höhepunkt erreichen wird. Zudem schraubt sie ihre Prognosen für dieses Jahr nach oben. Die Teuerung zum Jahrsende wird laut Vorhersage bei 65 statt 58% liegen, wie Notenbankchefin Hafize Gaye Erkan am Donnerstag in Ankara mitteilte.

Die jüngsten Inflationszahlen vom September hatten bei 61,5% gelegen. Damit zählt die Teuerung in der Türkei zu der höchsten weltweit. Um die Inflation wieder in den Griff zu bekommen, hat die Notenbank seit Juni den Leitzins mehrmals kräftig angehoben. Seit Juni ist er von 8,5% auf 35% gestiegen.

Es dürften nicht die letzten Zinserhöhungen gewesen sein, wie Erkan signalisierte. „Wir werden weiterhin alle verfügbaren Instrumente entschlossen einsetzen, um die Inflation zu senken“, sagte sie. Die Phase der Zinserhöhungen dürfte laut Erkan noch länger andauern. „Die Korrekturen der Inflationsprognose durch die türkische Zentralbank deuten darauf hin, dass eine restriktivere Geldpolitik bevorsteht“, sagte Bloomberg-Ökonomin Selva Bahar Baziki. „Wir gehen davon aus, dass dies in Form eines höheren Leitzinses, strengerer Kreditbedingungen und strengerer Bankenvorschriften erfolgen wird.“

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