Geldpolitik

US-Verbraucherpreise legen weiter zu

US-Konsumgüter haben sich im Februar weiter verteuert. Da sich das Preisniveau zwar zu stabilisieren scheint, aber das Inflationsziel von 2% noch in weiter Ferne ist, dürfte die erhoffte Zinswende noch einige Monate auf sich warten lassen.

US-Verbraucherpreise legen weiter zu

US-Verbraucherpreise legen weiter zu

Wohnkosten und Benzin treiben Inflation – Zinswende nicht vor Juni erwartet

det Washington

Die US-Verbraucherpreise sind im Februar etwas stärker gestiegen als erwartet und werden die Notenbank in ihren Plänen bestätigen, bei der geplanten Zinswende noch Geduld walten zu lassen. Wie das Arbeitsministerium berichtete, legte der Verbraucherpreisindex (CPI) gegenüber dem Vormonat um 0,4% und im Vorjahresvergleich um 3,2% zu. An der Kernrate gemessen, die Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert, verteuerten sich Konsumgüter auf Monatssicht ebenfalls um 0,4% und gegenüber dem Vorjahr um 3,8%. Im Januar hatte die Jahresrate noch bei 3,1% gelegen und ohne die beiden volatilen Komponenten um 3,9% zugelegt. 

Für eine spätere Zinswende spricht die Tatsache, dass sich das Preisniveau verfestigt hat und die jüngsten Zahlen keine Hinweise mit Blick auf die Erreichung des Inflationsziels von 2% liefern. Getrieben wurde die Kerninflation von Wohnkosten, die im Monatsvergleich um 0,4% und auf Jahressicht um 5,7% kletterten. Zusammen mit Benzin waren die Wohnkosten für mehr als 60% des Anstiegs im CPI verantwortlich. Als positiv wird hingegen hervorgehoben, dass die Lebensmittelpreise, die zuvor lange Zeit kontinuierlich gestiegen waren, im Februar unverändert blieben.   

Angesichts der gemischten Signale konzentriert sich die geldpolitische Debatte nun auf die Frage, wie die Notenbank die Zahlen auslegen wird. Während eine Leitzinssenkung zur FOMC-Sitzung kommende Woche wohl vom Tisch ist und auch im Mai als unwahrscheinlich gilt, wird jetzt davon ausgegangen, dass die Währungshüter im Juni oder womöglich erst im Juli die Zinswende einläuten werden.

Wie Eric Rosengren, der frühere Präsident der Boston Federal Reserve, sagte, wird die Notenbank weniger interessieren, dass die Preise eine Tendenz zur Festigung aufweisen. „Die eigentliche Frage dreht sich darum, ob sich die Voraussagen für den zugrundeliegenden Inflationsdruck verbessert haben.” Laut Rosengren sind einige Dienstleistungen weiter zu teuer. Ermutigend findet er indes die unveränderten Lebensmittelpreise, die auf einen graduellen Rückgang des CPI hindeuten würden. „Auch wenn die Zinswende erst im Juni kommt, bliebe noch genug Raum für drei oder vier Zinssenkungen in diesem Jahr.”  

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