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Verbraucher im Euroraum gehen zuversichtlicher in den Jahresendspurt

Die Verbraucherstimmung hat in der EU und im Euroraum im November zugelegt. Pünktlich zur umsatzstarken Vorweihnachtszeit.

Verbraucher im Euroraum gehen zuversichtlicher in den Jahresendspurt

Verbraucher gehen zuversichtlicher in den Jahresendspurt

Konsumklima legt im Euroraum stärker als erwartet zu

ba Frankfurt

Mitten in der für den Handel wichtigen Vorweihnachtszeit hat sich die Verbraucherstimmung im Euroraum unerwartet stark aufgehellt. Das von der EU-Kommission erhobene Barometer legte im November um 0,9 auf –16,9 Punkte zu. Ökonomen hatten zwar einen Anstieg erwartet, allerdings nur mit einem neuen Wert von –17,6 Zählern gerechnet. Das Verbrauchervertrauen liegt damit allerdings weiter unter seinem langjährigen Durchschnitt von –11,6 Punkten, wie die EU-Kommission zu den vorläufigen Daten weiter mitteilte.

Etwas kräftigere Bewegung in der EU

In den 27 Ländern der Europäischen Union hat sich die Verbraucherstimmung etwas kräftiger erholt: Der Index kletterte um 1,1 auf –17,5 Punkte. Auch hier liegt der langjährige Schnitt von –11,3 Zählern weit entfernt. Aus den vorläufigen Daten lässt sich herauslesen, dass die Barometerstände für Oktober um je 0,1 Punkte nach oben revidiert wurden. Ursächlich sei die Saisonbereinigung, heißt es in einer Fußnote.

Zuletzt hatten sich die Verbraucher in der EU zwar mit dem Gedanken getragen, größere Anschaffungen zu tätigen. Doch dem standen geringere Erwartungen an ihre künftige finanzielle Situation und die allgemeine wirtschaftliche Lage ihres jeweiligen Landes entgegen. Zumal die Inflation zwar rückläufig ist, aber weiter an der Kaufkraft der Verbraucher nagt – die sich daher beim Konsum zurückhalten. Im Oktober ist die Inflationsrate im Euroraum auf 2,9% zurückgegangen – im September lag sie noch bei 4,3%. Damit ist die Teuerung erstmals seit Juli 2021 wieder unter die Marke von 3% gefallen.

Miese Stimmung in Deutschland

Hierzulande ist es um die Verbraucherstimmung ebenfalls nicht allzu gut bestellt. Laut dem Indikator des Einzelhandelsverbands HDE ist sie so schlecht wie seit einem halben Jahr nicht mehr, das GfK-Konsumklima ist auf dem Abwärtstrend. Neben der Inflation und der drohenden Rezession sorgt auch die angespannte geopolitische Lage für Unsicherheit bei den Verbrauchern. Dass sich am Arbeitsmarkt mittlerweile Bremsspuren der schwachen Konjunktur bemerkbar machen, die Insolvenzzahlen steigen und etliche Unternehmen an Spar- und Straffungsprogrammen arbeiten, schürt die Sorge um den eigenen Job – und damit über die künftige finanzielle Situation.

Dabei setzen Ökonomen vor allem auf den Privatkonsum, wenn sie für 2024 von einem Anziehen der Wirtschaft ausgehen. Die EU-Kommission erwartet, dass die Euro-Wirtschaft dann um 1,2% zulegt nach 0,6% in diesem Jahr.

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