Uniper/Fortum

Die Mär vom Rettungsbeitrag

Die existenzbedrohende Krise von Uniper ist nun auch in der Bilanz des finnischen Mutterkonzerns Fortum angekommen. Denn dessen Ansage, er hätte ebenfalls zur Stabilisierung beigetragen, bezieht sich auf eine Liquiditätshilfe vor dem Ukraine-Krieg.

Die Mär vom Rettungsbeitrag

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Die existenzbedrohende Krise von Uniper ist nun auch in der Bilanz des finnischen Mutterkonzerns Fortum angekommen. Nach der ersten Jahreshälfte steht ein Nettoverlust von gut 10 Mrd. Euro zu Buche, das Eigenkapital ist auf schmale 1,3 Mrd. Euro zusammengeschnurrt. Es geht also wahrlich nicht um Peanuts. Doch aufzuräumen gilt es mit der Mär, Fortum habe zur Stabilisierung Unipers einen Beitrag von 8 Mrd. Euro geleistet. Denn die Anfang des Jahres – vor Ausbruch des Krieges und den nachfolgenden Gasdrosselungen durch Gazprom – zugesagten Liquiditätshilfen setzen sich aus einem 4 Mrd. Euro schweren Gesellschafterdarlehen und einer Garantie in gleicher Höhe zusammen. Letztere wird aber aller Voraussicht nach nie gezogen, müsste Uniper dafür doch in die Insolvenz gehen. Das aber wird der deutsche Staat mit aller Macht zu verhindern wissen, nicht grundlos ist Deutschland im Juli in die Rolle des Lender of Last Resort geschlüpft. Das Darlehen kann Fortum dagegen noch in Eigenkapital von Uniper tauschen – auch wenn es derzeit nicht danach aussieht.

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