Unilever

Eiscreme auf Abwegen

Ben & Jerry‘s kritisiert die Haltung der USA im Ukraine-Konflikt. Und wieder einmal rächt sich, dass Unilever der Eiscrememarke beim Erwerb große Autonomie und einen unabhängigen Board zugestand.

Eiscreme auf Abwegen

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Unilever-Chef Alan Jope dürfte nicht schlecht darüber gestaunt haben, dass Ben & Jerry’s dem US-Präsidenten Joe Biden in den Rücken fiel. Als Antwort auf Russlands Drohungen gegen die Ukraine Tausende weitere US-Soldaten nach Europa zu schicken, fache nur die Flamme des Krieges an, war im Twitter-Feed der Eiscreme-Marke zu lesen, verbunden mit der Aufforderung, die Spannungen zu deeskalieren, statt sich auf einen Krieg vorzubereiten. Wieder einmal rächte sich, dass Unilever Ben & Jerry’s große Autonomie und einen unabhängigen Board zugestand. Der Konsumgüterhersteller rückt sich zwar gerne selbst ins beste Licht, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Doch die PR-Stunts von Ben Jerry’s sind politisch riskant. Als der Verkauf an jüdische Siedler in der West Bank und im Gaza-Streifen eingestellt wurde, brachte das der Marke Antisemitismusvorwürfe und Boykottaufrufe ein. Die meisten Kunden bekommen nicht viel von den politischen Ideen der Eiscreme-Macher mit. Doch sind sie so sperrig, dass es nicht leicht sein wird, einmal einen Käufer für Ben & Jerry’s zu finden.

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