Stahl

Ende der Märchenstunde

Das britische Stahlwerk Scunthorpe lässt sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben. Der chinesische Eigentümer Jingye Group fordert Staatshilfe in dreistelliger Millionenhöhe.

Ende der Märchenstunde

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Die Zukunft des Werks Scun­thorpe von British Steel steht wieder einmal auf dem Spiel. Der chinesische Eigentümer Jingye Group versteht es, Gewerkschaftsbarone, Lokalpolitiker und selbst Mitglieder des Kabinetts von Premierminister Rishi Sunak für seine Interessen zu instrumentalisieren. Schatzkanzler Jeremy Hunt steht nun vor der Entscheidung, entweder einem chinesischen Staatskonzern mit 300 Mill. Pfund unter die Arme zu greifen oder für den Verlust von Tausenden von Arbeitsplätzen verantwortlich gemacht zu werden. Jingye hatte vor zwei Jahren beim Erwerb des zweitgrößten britischen Stahlherstellers aus der Insolvenz versprochen, binnen zehn Jahren 1,2 Mrd. Pfund in das Unternehmen zu stecken. Nun ist die Märchenstunde vorbei: Das Unternehmen aus der Volksrepublik, dessen Produkte beim Bau des Dreischluchtendamms Verwendung fanden, droht Medien­berichten zufolge mit der Stilllegung der zwei Hochöfen. Ließen sie sich wirtschaftlich betreiben, hätten sich 2020 vermutlich auch andere Kaufinteressenten dafür gefunden.

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