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Gegenwind für Chinas Währung

Die chinesische Währung ist in kurzer Zeit regelrecht abgestürzt. Mit Blick auf die derzeitige Zinslandschaft ist das allerdings wenig verwunderlich.

Gegenwind für Chinas Währung

wbr

Noch vor wenigen Wochen haben Beobachter die chinesische Währung angesichts makroökonomischer und geopolitischer Risiken als neuen sicheren Hafen bezeichnet. Der Yuan schien ein Garant für Stabilität zu sein. Doch nun das: Seit Anfang März hat die chinesische Währung gut 2% verloren. Für einen Dollar sind nunmehr 6,45 Yuan zu zahlen, vor drei Wochen waren es 6,31 Yuan. Doch das kann nicht verwundern, denn der Yuan wird derzeit doppelt getroffen. Einerseits leidet er unter dem schwächeren Wirtschaftswachstum in China, andererseits ist das Renditegefälle zwischen chinesischen und amerikanischen Staatsanleihen komplett verschwunden. Vor einem halben Jahr rentierten zehnjährige US-Treasuries mit 1,69% im Vergleich zu chinesischen Staatsanleihen mit 2,89%. Jetzt liegt die Rendite der US-Papiere bei 2,90% und somit einen Tick höher als die der chinesischen Staatspapiere mit 2,87%. Da kann es nicht verwundern, dass Investoren das Interesse an Lokalwährungsanlagen in Yuan verlieren – und das schlägt sich natürlich in der Währung nieder.