Motorenbauer

Deutz holt Petra Mayer in den Vorstand

Bei der Suche nach einer Frau für den Vorstand ist der Motorenbauer Deutz bei ZF Friedrichshafen fündig geworden. Petra Mayer tritt zum 1. November als Chief Operating Officer in Köln an.

Deutz holt Petra Mayer in den Vorstand

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Nachdem sich der Rauch rund um die Vorstandsbesetzung beim Motorenbauer Deutz verzogen hat – er gipfelte im Februar in der Abberufung von Vorstandschef Frank Hiller –, ist der Aufsichtsrat unter Führung von Dietmar Voggenreiter bei der Suche nach einer Frau für das Führungsgremium fündig geworden. Zum 1. November tritt Petra Mayer in den Vorstand ein und wird dort als Chief Operating Officer für das neu zu schaffende Produktionsressort zuständig sein. Die 55-Jährige kommt von ZF Friedrichshafen, wo sie seit 2019 den Geschäftsbereich Seat Belt Systems leitete.

Die Neuaufstellung des Vorstands komme gut voran, bescheinigt sich Voggenreiter, der nach dem Rauswurf von Hiller ad hoc den Aufsichtsratsvorsitz übernommen hatte. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Frau Dr. Mayer eine ausgewiesene Produktions- und Qualitätsexpertin für uns gewinnen konnten“, wird der ehemalige Audi-Vorstand zitiert. Mayer promovierte nach Abschluss ihres Ingenieurstudiums im Fachbereich Process Technology in Stuttgart. Ihre ersten Sporen verdiente sie beim Start-up Lundin Filter, bevor sie 2000 in die Automobilindustrie wechselte. Dort absolvierte sie Stationen bei Continental und Autoliv, bevor sie 2016 zu ZF wechselte.

Mit der Bestellung von Mayer ist der Vorstandsumbau jedoch noch nicht beendet, müssen die Ressorts nach dem abrupten Abgang von Hiller doch neu zugeschnitten werden. Hatte der Aufsichtsrat im Februar den amtierenden Finanzchef Sebastian Schulte in die CEO-Position gehoben, ist der Manager weiterhin – wenn auch interimistisch – für die Finanzen zuständig. Entlastung durch den Neuzugang wird es für Entwicklungsvorstand Markus Müller geben, der bislang interimistisch auch Produktion und Einkauf unter sich hat.

Vordergründig hatte sich der Streit zwischen Hiller und dem Aufsichtsrat an der Besetzung einer Vorstandsposition mit einer Frau entsponnen. Denn Deutz hatte das Führungsgremium im Frühjahr 2021 auf vier Köpfe erweitert und war damit gesetzlich verpflichtet, eine Frau in den Vorstand zu holen. Allerdings gilt diese Vorschrift nur für Neubestellungen.

                   (Börsen-Zeitung,

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