Morgan Stanley

Franck Petitgas verabschiedet sich

Franck Petitgas wird sein Amt als Chef von Morgan Stanley International niederlegen. Er will der Bank, bei der er fast 30 Jahre verbrachte, aber als Senior Advisor erhalten bleiben.

Franck Petitgas verabschiedet sich

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Franck Petitgas (61) wird sich von seiner Position als Morgan Stanleys Nummer 1 in London verabschieden. Der ehemalige Co-Chef des Investment Banking der US-Bank stand zuletzt an der Spitze von Morgan Stanley International. „In den vergangenen drei Jahrzehnten hat sich Franck als enorm erfolgreicher Banker, Führer und Manager bewiesen“, schrieb CEO James Gorman in einem Memo an die Mitarbeiter des Instituts, das der Börsen-Zeitung vorliegt. „Zentrale Kunden aus EMEA und der ganzen Welt erwähnen Francks Intellekt, Witz und Weisheit.“ Zudem habe er eine Generation von Bank- und Kapitalmarktführungskräften bei Morgan Stanley identifiziert und als Mentor betreut. „Kurz gesagt: Er ist ein Weltklasse-Profi und wir haben das Glück gehabt, mehrere Jahrzehnte lang von seiner Führung zu profitieren“, schrieb Gorman. Petitgas, ein Banker der alten Schule, wurde einmal als möglicher Nachfolger des gebürtigen Australiers gehandelt. Doch Gorman zeigte keinerlei Amtsmüdigkeit. Zu­dem traten nach Veränderungen in der Führungsriege andere Kandidaten in den Vordergrund.

Petitgas war der „Financial Times“ zufolge am Aufbau der Beziehungen zum weltgrößten Ölexporteur Saudi Aramco ebenso beteiligt wie an den Börsengängen der schwedischen Private-Equity-Gesellschaft EQT und der französischen Antin Infrastruc­ture Partners. Zu seinen Kunden gehörte auch der französische Milliardär Patrick Drahi, der sich mit seinem Vehikel Altice bei der britischen BT Group eingekauft hat.

Der Absolvent der ECSP (École Supérieure de Commerce de Paris), der in Nantes das Licht der Welt erblickte, kam 1993 zu Morgan Stanley und wurde innerhalb von vier Jahren zum Managing Director befördert. 2007 stieg er ins Management Committee auf, fünf Jahre später ins Operating Committee. Er führte unter anderem das Aktiengeschäft (ECM) und war zuletzt für das gesamte Geschäft außerhalb der Vereinigten Staaten verantwortlich. Be­gonnen hatte seine Karriere in der City 1986 bei S.G. Warburg, wo er angeblich den Spitznamen „French Franc“ erhielt.

Als Besitzer des Manor of Bosham, das sie 2019 zusammen mit weiteren Gebäuden und weiten Teilen des Hafens von Chichester von der Familie Guinness kauften, dürfen er und seine Frau Amanda sich Lord and Lady of the Manor of Bosham nennen. Der begeisterte Segler ist Mitglied des Bosham Sailing Club, dessen Clubhaus er gleich mit erwarb. Auch Skifahren und Philosophie gehören zu seinen Interessen. Seine Ex-Frau Catherine ist eine bekannte Kunstsammlerin.