Billigfluggesellschaft

O’Leary dreht wohl eine weitere Runde bei Ryanair

Der langjährige Chef der Billigfluggesellschaft Ryanair, Michael O’Leary, bleibt der Firma wohl noch länger erhalten. Er befinde sich in Gesprächen über einen neuen Vertrag, der ihn bis 2028 bei der Fluglinie halten könnte, sagte er kürzlich.

O’Leary dreht wohl eine weitere Runde bei Ryanair

lis – Der langjährige Chef der Billigfluggesellschaft Ryanair, Michael O’Leary, bleibt der Firma wohl noch länger erhalten. Er befinde sich in Gesprächen über einen neuen Vertrag, der ihn bis 2028 bei der Fluglinie halten könnte, sagte er kürzlich. O’Leary arbeitet seit 1988 für Ryanair, 1994 übernahm er den Chefposten. Er hoffe, den neuen Kontrakt bis März unterzeichnen zu können, sofern man eine Einigung über die Bedingungen erziele. Der derzeitige Vertrag des 61-Jährigen läuft bis Ende Juli 2024.

Unter der Führung von O’Leary stieg Ryanair zur größten Billigfluglinie Europas auf und setzt Rivalen wie die Lufthansa immer wieder unter Druck. Schon häufiger hat der Ire, der mit seiner Familie auf einer Farm in der Nähe von Dublin lebt, öffentlich damit geliebäugelt, sich demnächst hauptberuflich seinem Hobby, der Rinderzucht, widmen zu wollen – um dann doch wieder seinen Vertrag bei der Fluggesellschaft zu verlängern. Allerdings hat er sich vor einigen Jahren aus dem operativen Tagesgeschäft zurückgezogen und führt seit 2019 den Vorstand der übergeordneten Holding, zu der neben Ryanair unter anderem Fluglinien in Polen und Österreich gehören. An seinen markigen Auftritten hat das nichts geändert, noch immer stänkert er regelmäßig gegen Wettbewerber, den Flugzeugbauer Boeing oder die Brexit-Anhänger in Großbritannien. Auch Gewerkschaften sind ihm ein Dorn im Auge.

Zuletzt hatte O’Leary mit einer Kehrtwende auf sich aufmerksam gemacht – er, der Jahrzehnte für Spottpreise plädiert hatte, findet nun, Fliegen sei „zu billig für das, was es ist“. Es sei wahrscheinlich, dass Flüge in den nächsten fünf Jahren teurer würden, denn der Preis von Treibstoff werde „strukturell höher“ bleiben, „bis wir uns von russischem Öl und Gas lösen können“, erklärte er in einem Interview. Er finde es „absurd, dass jedes Mal, wenn ich nach London-Stansted fliege, die Zugreise ins Londoner Zentrum teurer ist als das Flugticket“. Wobei er selbst sich wenig Gedanken um teure Reisen machen muss, denn sein Engagement bei Ryanair hat ihn reich gemacht. Der ehemalige Wirtschaftsprüfer hält rund 4% an der Airline und gehört zu den 20 reichsten Menschen in Irland.

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