Stahlbarone

Sanjeev Gupta bleibt die Abwicklung erspart

Die britische Regierung hat darauf verzichtet, die Abwicklung von Teilen des Firmenreichs von Sanjeev Gupta zu erzwingen, um nicht bezahlte Steuern einzutreiben. Mehr als 2 000 Stellen waren in Gefahr.

Sanjeev Gupta bleibt die Abwicklung erspart

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 – Der britische Stahlbaron Sanjeev Gupta (50) hat die Abwicklung eines Teils von Liberty Steel vermeiden können. Wie britische Medien berichten, einigte er sich mit der britischen Steuerbehörde HMRC im Streit über nicht bezahlte Steuern in Höhe von 26 Mill. Pfund. Damit hält er sich länger im Sattel, als viele nach dem Zusammenbruch von Greensill Capital erwartet hätten.

Gupta hatte intensiv von der Lieferkettenfinanzierung des Fintechs Gebrauch gemacht. Die britische Regierung wollte ihm nicht unter die Arme greifen. HMRC hatte vier Firmen aus seinem Imperium im Visier: Specialty Steel UK, Liberty Pipes (Hartlepool), Liberty Performance Steels und Liberty Merchant Bar. Im Falle ihrer zwangsweisen Abwicklung wären mindestens 2 000 Ar­beits­plätze in Gefahr gewesen. Details zur Einigung wurden nicht genannt.

„Wichtiger Schritt“

„Wir sind entschlossen, alle Gläubiger zu bezahlen“, sagte Jeffrey Kabel, Chief Transformation Officer bei Liberty Steel. Die Einigung mit der Steuerbehörde sei „ein wichtiger Schritt, der uns die Restrukturierung und das Erreichen einer langfristigen Finanzierung ermöglicht“. Für Liberty Pressing Solutions Coventry habe man bislang keinen Käufer ge­funden.

Guptas Holding, die GFG Alliance, die das Werk im Mai vergangenen Jahres ins Schaufenster gestellt hatte, führte das auf den „langfristigen strukturellen Abwärtstrend“ auf dem britischen Automarkt zurück. Die Holding erinnerte in ihren besten Zeiten an einen japanischen Zaibatsu der Vorkriegszeit. Liberty Steel war neben Simec, Wyelands und dem Immobilienarm Jahama eine der Sparten. Guptas Vater hatte die Energie- und Rohstoffgruppe Simec 1996 gegründet, die sich auch auf zahlreichen anderen Märkten tummelte.