AstraZeneca-Chef

Streit um Soriots Salär

Der AstraZeneca-Chef Pascal Soriot (61) wird sich auf eine Niederlage einstellen müssen, wenn am Dienstag auf der Hauptversammlung über seine Vergütung abgestimmt wird. Wie die „Daily Mail“ berichtet, haben die Großinvestoren Aviva Investors und...

Streit um Soriots Salär

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Der AstraZeneca-Chef Pascal Soriot (61) wird sich auf eine Niederlage einstellen müssen, wenn am Dienstag auf der Hauptversammlung über seine Vergütung abgestimmt wird. Wie die „Daily Mail“ berichtet, haben die Großinvestoren Aviva Investors und Standard Life Aberdeen bereits gegen die geplante Erhöhung seiner Bezüge gestimmt. Es geht darum, ob die langfristigen Aktienanreize auf das 6,5-Fache seines Grundgehalts von 1,3 Mill. Pfund angehoben werden dürfen. Zudem sollte als maximaler jährlicher Bonus das 2,5-fache Grundgehalt festgeschrieben werden. Die Stimmrechtsberater ISS, Glass Lewis und PIRC empfahlen den Aktionären, die Pläne der Verwaltung abzulehnen, obwohl darin auch enthalten war, Soriots Altersvorsorgezulagen von 20 % auf 11 % des Gehalts zu senken. Die „Sunday Times“ wetterte gegen die „anonymen Häkchensetzer“, die Soriot die angeblich wohlverdiente Entlohnung nicht gönnten. Soriot hatte im vergangenen Jahr 15,4 Mill. Pfund erhalten. Emma Walmsley, die Chefin von Branchenprimus Glaxo­SmithKline, kam nicht einmal auf die Hälfte. Dieses Jahr könnte Soriot den Vorjahreswert noch toppen. Denn es gibt auch Vermögensverwalter, die sich hinter ihn gestellt haben. Allerdings wächst die Kritik an dem ehemaligen Chief Operating Officer und Leiter der Pharmasparte des schweizerischen Konkurrenten Roche Holding, der 2012 das Steuer von AstraZeneca übernommen hatte.

Vergangenen Monat wurde in der City of London die Frage laut, ob Soriot ausreichend Zeit im Vereinigten Königreich verbringt. Reisebeschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie hatten dafür gesorgt, dass er nach den Weihnachtsfeiertagen bei seiner Familie in Sydney bleiben musste. Seine zwei Kinder und ein Enkel leben in Australien. Unterdessen eskalierte der Streit mit der EU-Kommission über die Auslegung des Liefervertrags für den gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelten Sars-CoV-2-Impfstoff. Seine Verbündeten sind allerdings der Meinung, dass er das Unternehmen auch aus der Ferne sehr effizient führt.