Finanzmärkte

Anleiherenditen ziehen stark an

Die Renditen der Staatsanleihen sind am Montag stark gestiegen. Der US-Notenbankchef Jerome Powell deutete in einer Rede schnellere und aggressivere Leitzinserhöhungen an.

Anleiherenditen ziehen stark an

ck Frankfurt

Die Staatsanleihenmärkte sind zum Wochenauftakt unter starken Druck geraten. Nachdem ihre Verzinsungen bereits deutlich angezogen hatten, verstärkte sich die Bewegung, nachdem der Chairman der US-Notenbank, Je­rome Powell, aggressivere Leitzinserhöhungen angedeutet hatte. In einer Rede auf einer Konferenz der National Association of Business Economics sagte Powell, dass die Inflation zu hoch sei und das Risiko zunehme, dass sie über eine längere Phase hoch bleibe. Es bestehe eine objektive Notwendigkeit, schnell zu handeln, um die Geldpolitik auf ein neutraleres Niveau zu bringen und anschließend auf ein restriktiveres Niveau, wenn das notwendig sei, um die Preisstabilität wiederherzustellen. „Wenn wir zu dem Schluss kommen, dass es angemessen ist, aggressiver vorzugehen, indem wir die Federal Funds Rate in einer Sitzung oder in Sitzungen um mehr als 25 Basispunkte erhöhen, werden wir das machen.“

Die laufende Verzinsung der zehnjährigen US-Staatsanleihe lag am Abend 15 Stellen über dem letzten Stand vom Freitag bei 2,30%. Im Sog der Treasuries zogen auch die Renditen der Bundesanleihen stark an. So stieg die Verzinsung des fünfjährigen deutschen Staatstitels um 10 Stellen auf 0,18% an, womit sie den höchsten Stand seit dem Februar 2015 erreichte. Die zehnjährige Bundrendite stieg mit 0,48% auf den höchsten Stand seit dem November 2018 und lag zuletzt 10 Stellen über Vortagesniveau bei 0,47%.

Auch der amerikanische Aktienmarkt reagierte negativ. Der S&P 500 lag am Abend mit einem Minus von 0,6% bei 4437 Zählern. Die europäischen Aktienmärkte wurden weiter durch den Ukraine-Krieg gehemmt und tendierten uneinheitlich. Während der Mailänder FTSE Mib um 0,3% auf 29295 Punkte zulegte, gab der Dax bis auf 14306 Punkte nach und schloss mit einem Minus von 0,6% bei 14327 Zählern.

Berichte Seiten 6 und 24

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