Konjunktur- und Zinssorgen haben am Montag die europäischen Aktienmärkte belastet und die Erleichterung über den Wahlsieg von Emmanuel Macron bei der französischen Präsidentschaftswahl überschattet. Vor allem die Aussicht von mehr und länger dauernden Lockdowns in China sorgte für Verunsicherung, nachdem sich Anzeichen eingestellt hatten, dass auch Peking betroffen werden könnte. Zudem belastete die Aussicht auf eine deutlichere Leitzinserhöhung der Fed, nachdem deren Chairman Jerome Powell für die nächste Tagung der Notenbank eine Anhebung um 50 Basispunkte avisiert hatte. Der Dax sank bis auf 13863 Punkte und schloss mit einem Minus von 1,5% bei 13924 Zählern, der Euro Stoxx 50 gab um 2,2% auf 3758 Punkte nach.

Zuvor gaben die asiatischen Börsen stark nach. Am chinesischen Aktienmarkt herrschte eine regelrechte Ausverkaufsstimmung. Der Shanghai Composite büßte 5,1% auf 2929 Punkte ein. Die chinesische Währung fiel auf ein Einjahrestief und notierte am Abend mit einem Minus von 0,9% bei 6,56 Yuan pro Dollar. Als sicher geltende Assets wurden von der eingetrübten Stimmung gestützt. Der Dollar-Index stieg um 0,6% auf 101,82 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit rund zwei Jahren. Die laufende Verzinsung der zehnjährigen Bundesanleihe, die am Freitag mit 0,98% die 1-Prozent-Markte touchiert hatte, lag zuletzt bei 0,85%.

Die Lockdown-Befürchtungen beziehungsweise die damit verbundenen Sorgen über die chinesische Nachfrage setzten auch den Öl- und Metallpreisen zu. Die Notierung der Nordseeölsorte Brent Crude sackte um 4,5% auf 101,88 Dollar ab. Auch der stärkere Dollar belastete die Rohstoffpreise. Die Notierung der Feinunze Gold sank unter 1900 bis auf 1890 Dollar und lag am Abend mit einem Minus von 1,8% bei 1895 Dollar.

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