Marktentwicklung

Commerzbank lässt sich an der Börse feiern

Dank unerwartet starker Zahlen hat die vor dem Aufstieg in den Dax 40 stehende Commerzbank-Aktie einen Kurssprung gemacht – und dafür gesorgt, dass der MDax seinen großen Bruder überholt.

Commerzbank lässt sich an der Börse feiern

Dank unerwartet starker Zahlen und eines optimistischen Ausblicks auf das laufende Jahr hat die vor dem Aufstieg in den Dax 40 stehende Commerzbank-Aktie am Donnerstag ein zweistelliges Kursplus verbucht. Die im MDax notierte Aktie, die aller Voraussicht nach die vor dem Delisting in Frankfurt stehende Aktie des Industriegaseherstellers Linde ersetzen wird, schloss 11,6 % fester bei 11,50 Euro.

Dieser Kurssprung sorgte dafür, dass der Mid-Cap-Index am Donnerstag deutlich besser abschnitt als der Dax. Der MDax legte um 1,3 % auf 29 028 Punkte zu, der Dax lediglich um 0,2 % auf 15 534 Zähler. Marktteilnehmer sagten, nach dem kräftigen Anstieg der vergangenen Monate fehle nun am Aktienmarkt die Dynamik. Zudem belasteten gemischt ausgefallene US-Konjunkturdaten. Auf den höchsten Stand seit sechs Monaten stieg indes der Kurs der wichtigsten Kryptowährung Bitcoin. In der Spitze wurden 25 242 Dollar er­reicht.

Die seit 2020 in einem Restrukturierungs- und Transformationsprozess befindliche Commerzbank erzielte nach vorläufigen Zahlen das beste Ergebnis seit mehr als einem Jahrzehnt. Der Konzerngewinn stieg den Angaben zufolge dank einer dynamischen Entwicklung im Kundengeschäft und der steigenden Zinsen im Vergleich zum Vorjahr um gut 1 Mrd. Euro auf 1,4 Mrd. Euro. In Aussicht gestellt hatte das Institut lediglich einen Gewinn von mehr als 1 Mrd. Euro. „Wir streben für dieses Jahr ein gegenüber 2022 deutlich höheres Konzernergebnis an“, sagte Konzernchef Manfred Knof bei der Vorlage der Zahlen. Die Hälfte davon solle an die Anteilseigner ausgeschüttet werden.

Sowohl das Privatkunden- als auch das Firmenkundengeschäft steuerte mehr als 1 Mrd. Euro zum Konzerngewinn bei. Ertragsseitig entwickelte sich das Firmenkundengeschäft besonders dynamisch. Gleichwohl arbeitet die Commerzbank daran, das Risikokapital in der Sparte effizienter einzusetzen. Dazu hat sie sich 2022 von rund 2000 unprofitablen Firmenkunden getrennt und ihr Filialnetz im Ausland gestrafft.