Märkte am Abend

Das bewegt die Börsen am Montag

Die Beratungen der „OPEC plus“-Staaten sind geplatzt. Eine Steigerung der Ölförderung ist vorerst nicht in Sicht. Der Dax verzeichnet so wenig Umsatz wie noch nie in diesem Jahr.

Das bewegt die Börsen am Montag

Dax mit niedrigstem Handelsumsatz des Jahres: Dax und EuroStoxx50 kommen am Montag kaum vom Fleck und notierten am Abend bei 15.662 beziehungsweise 1089 Punkten. Da die Weltleitbörse an der Wall Street geschlossen blieb, hielten sich Anleger zurück. Die Amerikaner feierten ihren Unabhängigkeitstag nach. Vor diesem Hintergrund lagen die Handelsumsätze im Dax mit einem Gesamtvolumen von rund 1,6 Mrd. Euro so niedrig wie noch nie in diesem Jahr.

„OPEC plus“-Beratungen geplatzt: Die Aussicht auf eine anhaltend geringe Ölfördermenge der großen Exportstaaten gibt dem Ölpreis einen Zusatzschub. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich am Montag um rund 1% und war mit 76,97 Dollar je Barrel (159 Liter) so teuer wie zuletzt vor mehr als zweieinhalb Jahren. Die Minister der „Opec plus“-Staaten, zu der neben den Mitgliedern des Exportkartells weitere Förderländer wie Russland gehören, konnten sich in mehreren Verhandlungsrunden nicht auf eine Anhebung der Produktionsquoten einigen. Ein für Montag angesetztes Treffen wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.

Damit gelte die bisherige Regelung weiter, sagten Börsianer. Da der Bedarf wegen der Erholung der Weltwirtschaft von den Folgen der Coronavirus-Krise aber steige, vergrößere sich dadurch der bereits bestehende Nachfrage-Überhang weiter.

Positive Konjunkturdaten: Gute Nachrichten kommen aus der Euro-Zone: Mit der abklingenden Pandemie ging es für die Dienstleister im Juni bergauf. Mit 58,3 Punkten nach 55,2 im Mai stieg das Markit-Barometer auf den höchsten Wert seit Juli 2007. Dank der auch in der Industrie boomenden Geschäfte verzeichnete die Euro-Zone im Juni das stärkste Wirtschaftswachstum seit 15 Jahren. Der Euro notierte zeitweise etwas fester bei 1,1874 Dollar nach 1,1864 Dollar im Schlussgeschäft vom Freitag.

Mögliche Apollo-Offerte bewegt Morrisons-Kurs: Bei den Aktienwerten rückte Morrisons ins Rampenlicht. Der Finanzinvestor Apollo denkt über eine Offerte für die britische Supermarktkette nach. Diese hatte am Wochenende ein umgerechnet 7,34 Mrd. Euro schweres Angebot des Apollo-Rivalen Fortress angenommen, der wiederum den Finanzinvestor Clayton, Dubilier & Rice ausgestochen hatte. Morrisons-Aktien stiegen daraufhin am Montag zeitweise auf ein Acht-Jahres-Hoch von 269 Pence und lagen am Abend noch 11,4% im Plus bei 267,1 Pence. Fortress bietet 254 Pence je Aktie. „Ich erwarte noch eine oder zwei weitere Offerten“, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Die Gebote könnten bis zum endgültigen Zuschlag auf bis zu 280 Pence steigen. Im Windschatten der Morrisons-Rally stiegen die Titel der Konkurrenten Tesco und Sainsbury um bis zu drei Prozent.

Tencent-Anteile leiden unter Didi-Regulierung in China: belastet Klares Schlusslicht im EuroStoxx waren die Aktien von Prosus, die um gut 6 Prozent absackten und damit auf das Niveau von Oktober letzten Jahres zurückfielen. Die Papiere der niederländischen Internet-Holding litten unter einem Kursrutsch bei den Anteilsscheinen der Tech-Beteiligung Tencent . Tencent wiederum ist an dem Fahrdienst-Vermittler Didi Chuxing beteiligt, der kurz nach seinem starken Börsengang in New York ins Visier der Aufsicht geraten war. Die Pekinger Cyberspace-Aufsichtsbehörde ordnete die Löschung der Didi-App aus chinesischen AppStores an. Bei einer Untersuchung seien „schwerwiegende Verstöße“ bei der Erhebung und Verwendung personenbezogener Daten durch Didi festgestellt worden, hieß es.

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