Märkte am Vormittag

Dax kann leicht zulegen

Marktakteure erwarten eine Verstärkung des Handels mit China. Davon würden deutsche Unternehmen besonders stark profitieren, weswegen heimische Werte insgesamt gut laufen. Vor allem aber brillieren Biontech und Rheinmetall.

Dax kann leicht zulegen

In der Hoffnung auf ein beschleunigtes Wachstum beim wichtigen Handelspartner China decken sich Anleger mit deutschen Aktien ein. Da die Wall Street wegen eines US-Feiertags geschlossen blieb, hielten sie sich mit größeren Käufen allerdings zurück. Der Dax stieg nach der Eröffnung am Montag zunächst um 0,2% und liegt jetzt bei 15.499 Punkte.

Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets bezeichnete den aktuellen Grund-Optimismus an den Aktienmärkten als überzogen. Viele Investoren hofften immer noch, dass die Zentralbanken wegen der zurückgehenden Inflation vor dem Jahresende die Zinsen wieder senken würden, obwohl vor allem die jüngsten Aussagen von Fed-Bankern etwas anderes signalisierten. Die Experten der Bank of America wiesen darauf hin, dass sich die US-Einzelhandelsumsätze auf Rekordniveau bewegten, der Arbeitsmarkt robust sei und die Preise wieder anzögen. „Die Mission der Fed ist überhaupt nicht erfüllt.“

Bei den Einzelwerten stach Biontech mit einem Kursplus von 2,6% heraus. Die Biotechfirma startet einem Magazinbericht zufolge demnächst mit klinischen Tests für ihren Impfstoff gegen Krebs. Und die Aussicht auf einträgliche Rüstungsgeschäfte gibt Rheinmetall erneut Aufschwung. Die Aktien steigen um 2,7% und markieren mit 256,40 Euro den vierten Tag in Folge ein Rekordhoch. Firmenchef Armin Papperger hat mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba über die Lieferung von Panzern gesprochen. Rheinmetall-Rivalen wie BAE Systems oder Thales notierten ebenfalls fester.

Demgegenüber nehmen die Anleger aus Furcht vor drohenden Strafen der USA bei der Raiffeisen Bank International (RBI) Reißaus. Die Aktien des österreichischen Geldhauses fallen um 7,3% und steuern auf den größten Tagesverlust seit einem Jahr zu. Das Institut ist wegen seiner Russland-Geschäfte ins Visier der US-Behörden geraten. Die in einem Schreiben formulierten zum Russland-Geschäft seien „allgemeiner Natur“, teilte die RBI auf Reuters-Anfrage mit.