CFO-Interview

Deutsche Bank hält trotz Krisen an Zielen fest

Die Deutsche Bank bekräftigt ihre Prognosen. Trotz Krieg, Inflation und Rezessionssorgen will Finanzvorstand James von Moltke bis 2025 eine zweistellige Eigenkapitalrendite erreichen.

Deutsche Bank hält trotz Krisen an Zielen fest

lee Frankfurt

Trotz Ukraine-Krieg, steigender Inflation und Rezessionssorgen sieht sich die Deutsche Bank nicht nur bei der vor dem Abschluss stehenden Restrukturierung auf Kurs, sondern hält auch an den Pro­gnosen bis 2025 fest. „Wir wollen eine Nachsteuerrendite auf das materielle Eigenkapital von mehr als 10 % erreichen und die Aufwand-Ertrag-Relation unter 62,5 %“, bekräftigt Finanzvorstand James von Moltke im Interview der Börsen-Zeitung die kurz nach dem russischen Angriff vorgestellten Finanzziele.

„Natürlich haben wir uns die Frage gestellt, ob die Entwicklungen der vergangenen Monate es nötig machen, unsere Strategie zu verändern“, so von Moltke weiter. Stattdessen sei der Vorstand aber zu dem Schluss gekommen, dass die seit Februar eingetretenen Ereignisse die Strategie sogar bestätigen: „Unsere Unternehmensbank zum Beispiel ist erfolgreich, weil wir unsere Kunden genau bei den Themen unterstützen, die aktuell die großen Herausforderungen sind.“ Als Beispiele nennt er die Lieferkettenfinanzierung, die Absicherung gegen Währungskursschwankungen und den Zahlungsverkehr.

„Natürlich wird der Weg immer ein bisschen anders verlaufen als geplant – das ist ganz normal, wenn Sie ein Unternehmen in einem dynamischen Umfeld steuern“, so der Finanzvorstand, der seit dem vergangenen Frühjahr auch stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Instituts ist. Hier und da werde die Deutsche Bank auch auf externe Veränderungen des Umfelds reagieren müssen. „Aber wir arbeiten weiterhin auf unsere Ziele hin, ebenso wie wir uns 2019 von der unerwarteten Zinsentwicklung nicht vom Weg abbringen ließen“, ergänzt er.

In den aus seiner Sicht herausforderndsten Jahren der Transformation, 2020 und 2021, hätten die Zinsen deutlich unter den Erwartungen gelegen. Dass es der Deutschen Bank trotzdem gelang, die Ziele im Großen und Ganzen zu erreichen, führt er darauf zurück, dass sich das Institut gut auf die unerwarteten Marktentwicklungen habe einstellen können. Zwar habe es das Management mit Sorge erfüllt, dass der Umbau in eine weltweite Pandemie fiel: „Letztlich blieb uns aber ohnehin nichts anderes übrig, als uns weiter voll und ganz auf die Restrukturierungsarbeit zu konzentrieren und die Transformation in Angriff zu nehmen.“

Interview Seite 5

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