Finanzmärkte

Evergrande-Krise hält Dax im Bann

Die Krise um den chinesischen Immobilienriesen Evergrande hat dem Dax auch zum Wochenauftakt keine Ruhe gelassen. Derweil kletterte der Preis für die US-Ölsorte WTI auf ein Siebenjahreshoch.

Evergrande-Krise hält Dax im Bann

xaw Frankfurt

Die Krise um den chinesischen Immobilienriesen Evergrande hat Europas Aktienmärkte zum Wochenauftakt im Bann gehalten. Der Dax sackte im Verlauf wiederholt in die Nähe der Marke von 15000 Punkten ab und schloss mit einem Minus von 0,8% bei 15037 Zählern. Der Euro Stoxx 50 gab um 1% auf 3996 Punkte nach.

Die Evergrande-Schieflage rückte noch einmal besonders in den Fokus, weil die Aktien des Immobilienkonzerns und seines Hausverwaltungsarms in Hongkong vom Handel ausgesetzt wurden – ebenso wie das Papier des Konkurrenten Hopson Development. Als Grund wurde eine angekündigte Transaktion genannt. Laut Berichten der chinesischen Staatszeitung „Global Times“ will Evergrande 51% der Immobilienverwaltung Evergrande Property Services an Hopson verkaufen, um sich Luft zu verschaffen. Zuletzt hatte der Konzern Fristen für mehrere Zinszahlungen auf Dollar-Anleihen verstreichen lassen. Der Assetmanager Neuberger Berman warnt Marktteilnehmer nun davor, Evergrande als „too big to fail“ einzustufen. „Es geht darum zu verhindern, dass Fixed-Income-Investoren automatisch von einem staatlichen Backstop ausgehen, der ihre Ausfallrisiken be­grenzt“, sagt Nish Popat, Portfoliomanager bei Neuberger Berman, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung.

Derweil kletterte der Preis für US-Leichtöl­ der Sorte West Texas Intermediate (WTI) auf den höchsten Stand seit fast sieben Jahren. Zeitweise stieg die Notierung auf 78,38 Dollar pro Barrel. Investoren hatten zuletzt spekuliert, das erweiterte Ölkartell Opec plus könnte seine Förderung angesichts der Unterversorgung am Weltmarkt stärker als bislang geplant ausweiten. Auf einem Ministertreffen zur November-Produktion kam eine solche Erhöhung laut Delegierten aber nicht zur Sprache, was die ohnehin stark gestiegenen Preise weiter antrieb.

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Berichte Seite 20

MARKTDATEN
4.10.Vortag
Dax15036,55−0,79%
Euro Stoxx 503996,41−0,96%
S&P 500 (20h)4292,11−1,49%
1 Euro in Dollar (20h)1,16191,1594
Gold in Dollar (20h)1763,901760,36
Öl/Dez. in Dollar (20h)81,6879,28
Bundrendite 10 J.−0,22−0,22
US-Rendite 10 J.1,491,49
3-M.-Euribor−0,548−0,548
Quelle: Refinitiv
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