Märkte am Morgen

Händler agieren zurückhaltend vor US-Jobbericht

Der Dax ist am Freitag deutlich niedriger gestartet wegen enttäuschender Quartalszahlen aus dem Tech-Sektor in den USA. Aber womöglich will sich auch kein Händler exponieren vor dem am Nachmittag erwarteten US-Arbeitsmarktbericht mit seinen geldpolitischen Implikationen.

Händler agieren zurückhaltend vor US-Jobbericht

Nach der Kursrally am Vortag geht es am Freitag am deutschen Aktienmarkt zunächst etwas abwärts. Im frühen Handel verlor der Dax 0,86% auf 15.375 Punkte. Am Vortag hatte er nach Notenbank-Entscheidungen noch bis auf rund 15.521 Zähler zugelegt und damit den höchsten Stand seit fast einem Jahr erreicht. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank am Freitag um 0,70% auf 29.598 Zähler. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stand rund 0,7% tiefer.

Nachdem die jüngsten Zinsentscheide der Notenbanken in den USA und der Eurozone abgehakt sind und die Hoffnung wächst, dass die Zinsspirale bald zu Ende gehen könnte, stehen vor dem Wochenschluss mit dem US-Arbeitsmarktbericht die nächsten wichtigen Konjunkturdaten an, mit vielleicht neuen Erkenntnissen zur weiteren Zinspolitik. Bei einem noch immer robusten Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten schienen die Märkte womöglich zu unterschätzen, welchen Spielraum die US-Notenbank Fed mit Blick auf weitere Zinsanhebungen noch habe, sagte Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. Die Experten der ING Bank halten es für möglich, dass nach einem schwachen Umfrageergebnis des Dienstleisters ADP einige auf ein schwaches Ergebnis spekulieren. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass sich der Stellenaufbau zu Beginn des Jahres abgeschwächt hat und rechnen mit 175.000 neuen Jobs außerhalb der Landwirtschaft. Im Dezember waren es noch 223.000 gewesen. Mit Spannung blicken Experten auch auf die Zahlen zum Lohndruck – einer der Faktoren, welche die weitere Entwicklung der Inflation beeinflussen.

Im Technologiesektor, der am Vortag in New York die Rally dominierte, dürften zudem enttäuschende Quartalszahlen aus den USA wieder die Stimmung bremsen. Apple, Amazon und Alphabet wussten nach der Meta-Euphorie vom Vortag nicht zu überzeugen. Die IG-Indikation für den Nasdaq 100 gibt über Nacht wieder um 1,5% nach. Der Dow Jones Industrial jedoch wird stabil erwartet, nachdem er die Rally nicht mitgelaufen war.

Bei den Unternehmen lädt Thyssenkrupp zur virtuellen Hauptversammlung. Vorstandschefin Martina Merz wird sich dabei Fragen nach der Zukunft der Stahlsparte, dem angestrebten Börsengang der Wasserstoff-Tochter Nucera stellen. Aus dem Ausland legen unter anderem TomTom und Sanofi Zahlen vor. Bei den Einzelwerten in Deutschland gehörten zum Start Adidas und Puma mit einem Minus von jeweils rund 1% zu den Verlierern.