Intralogistikkonzern

Jungheinrich steht zu Zielen bis 2025

Jungheinrich bekräftigt vier Monate nach Beginn des Russland-Ukraine-Kriegs seine strategischen Ziele bis 2025. Vorstandschef Lars Brzoska betont im Interview die starke Bilanz des Staplerherstellers.

Jungheinrich steht zu Zielen bis 2025

ste Hamburg

Der Hamburger Intralogistikkonzern Jungheinrich steht vier Monate nach Beginn des Russland-Ukraine-Kriegs zu seinen im vergangenen Herbst angehobenen mittelfristigen Vorgaben. „Wir sehen uns aktuell weiterhin auf Kurs, die bis 2025 gesteckten Ziele zu erreichen“, sagt Lars Brzoska, Vorstandschef des zweitgrößten Staplerherstellers in Europa, im Interview der Börsen-Zeitung. Es werde in strategische Maßnahmen investiert und weiter Personal aufgebaut, wenn auch nicht so schnell und deutlich wie zunächst geplant. „Wenn sich 2023 die Lage verbessert, sind wir auf der Spur, unsere Ziele zu erreichen.“

Der infolge der Corona-Pandemie verstärkte Vorratsaufbau, der höheren Mittelbedarf erfordert, bremse Jungheinrich nicht. Brzoska verweist auf die Bilanz, die „noch nie so stark wie heute“ gewesen sei. Das Familienunternehmen, dessen im MDax notierte Vorzugsaktien seit Jahresbeginn die Hälfte ihres Werts eingebüßt haben, verfüge über genügend Eigenmittel und eine herausragende Bonität.

Störungen in den Lieferketten hat Jungheinrich in den vergangenen zwei Jahren den Angaben zufolge ohne spürbare Beeinträchtigungen bewältigt. Mit dem aktuellen Produktionsniveau zeigt Brzoska sich zufrieden. Zur Sicherstellung der Produktion habe man erhebliche Be­träge ins Working Capital gesteckt und „Vorräte aufgebaut, die uns durch das laufende Jahr bringen werden“, erklärt er. Derzeit bereitet sich Jungheinrich auf das kommende Jahr vor. „Es gibt einen höheren Mittelbedarf, und es ist bei der Finanzplanung zu bedenken, dass wir möglicherweise auch 2023 noch einen höheren Cash-Bedarf für die Vorratshaltung aufweisen werden.“ Durch Arbeiten an Prozessen, am Forderungsmanagement und Bestandsmanagement sei das Unternehmen aber „im operativen Ge­schäft weiterhin gut unterwegs“.

Ein Abriss bei den Aufträgen, so Brzoska, habe sich seit Anfang des Krieges in der Ukraine anders als nach Beginn der Pandemie bislang nicht ergeben. Der Kion-Rivale, der im März eine Gewinnwarnung veröffentlicht hat, erwartet nach dem Rekordjahr 2021 im laufenden Turnus derzeit einen Rückgang im Orderaufkommen um rund 10%.

Interview Seite 8