US-Großbanken

M&A-Boom lässt Kassen an der Wall Street klingeln

Nach J.P. Morgan Chase haben auch die US-Wettbewerber Citigroup, Morgan Stanley und Bank of America starke Quartalszahlen vorgelegt. Wachstumstreiber ist das florierende Investment Banking.

M&A-Boom lässt Kassen an der Wall Street klingeln

lee Frankfurt

Nach J.P. Morgan Chase haben am Donnerstag auch die Wettbewerber Morgan Stanley, Citigroup und Bank of America überraschend starke Quartalszahlen vorgelegt. Als Wachstumstreiber erwies sich das Investment Banking, das insbesondere von der hohen Nachfrage nach Fusionsberatung profitierte. In der zweiten Reihe punkteten dank der wirtschaftlichen Erholung in den USA auch Wells Fargo und US Bancorp­ mit soliden Ergebnissen.

Morgan Stanley wies einen Gewinnsprung von 38% auf 3,58 Mrd. Dollar aus. Der Gewinn pro Aktie übertraf mit 1,98 Dollar die Erwartungen der Analysten deutlich, die im Durchschnitt nur mit 1,68 Dollar gerechnet hatten. Wie schon beim Wettbewerber J.P. Morgan Chase, der am Vortag Zahlen vorgelegt hatte, machte die hohe Nachfrage nach Fusionsberatung den Rückgang im Anleihehandel mehr als wett.

Morgan-Stanley-Chef James P. Gorman sprach von einer „herausragenden Performance“ der integrierten Investmentbank, deren Erträge um 67% auf 2,85 Mrd. Dollar in die Höhe schnellten. Als Wachstumstreiber erwies sich vor allem das Beratungsgeschäft, das sich beinahe verdreifachte, auch wenn das Platzierungsgeschäft mit Aktien (+16%) und Anleihen (+19%) ebenfalls zulegen konnte.

Auch die Citigroup berichtete von starken Zuwächsen im Investment Banking, das um 29% auf 1,9 Mrd. Dollar zulegte. Während das Handelsgeschäft im festverzinslichen Bereich im Vergleich zum Vorjahr stagnierte, verzeichnete das Institut im Aktienhandel ein für Beobachter überraschendes Plus von 16%. Unter dem Strich verzeichnete die Citi­group einen Gewinnsprung von 48% auf 4,6 Mrd. Dollar, wozu die Auflösung von Risikovorsorge in Höhe von 1,1 Mrd. Dollar einen deutlichen Beitrag leistete. Citigroup-Chefin Jane Fraser konstatierte, dass sich Wirtschaft und Verbraucher von der Corona-Pandemie erholten. Auch die übrigen US-Banken demonstrierten Zuversicht. So besserte die Bank of America ihr operativ starkes Ergebnis unter Verweis auf das verbesserte Umfeld durch die Auflösung in Höhe von 624 Mill. Dollar auf. Darauf deutet nach Einschätzung von Bankchef Brian Moynihan auch das Wachstum des Kreditbestands hin.

Berichte Seite 3

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