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Nachfrage-Boom treibt Prognose und Aktienkurs

Siemens produziert unter Volldampf und erwartet angesichts gefüllter Auftragsbücher auch in den kommenden Quartalen eine vorteilhafte gesamtwirtschaftliche Entwicklung. „China war erneut ein entscheidender Wachstumsmotor“, sagte...

Nachfrage-Boom treibt Prognose und Aktienkurs

mic München

Siemens produziert unter Volldampf und erwartet angesichts gefüllter Auftragsbücher auch in den kommenden Quartalen eine vorteilhafte gesamtwirtschaftliche Entwicklung. „China war erneut ein entscheidender Wachstumsmotor“, sagte Vorstandsvorsitzender Roland Busch bei Vorlage der Zahlen des dritten Quartals (30. September). Aber auch Europa und die Vereinigten Staaten legten stark zu.

Der Umsatz stieg von April bis Juni auf vergleichbarer Basis um 21%, der Auftragseingang erhöhte sich um 44% im Vergleich zum besonders von der Pandemie geprägten Vorjahresquartal. Der Gewinn nach Steuern stieg um 177% auf 1,5 Mrd. Euro. Während Umsatz und Ordereingang die durchschnittliche Erwartung der Analysten teils stark übertrafen, hatten sie das Nettoergebnis antizipiert.

Der Aktienkurs stieg auf ein Tageshoch von 144,00 Euro und näherte sich damit dem Allzeithoch im April von 145,96 Euro (siehe Grafik). Das Papier beendete den Xetra-Handel als zweitstärkster Wert im Dax mit einem Plus von 2,6% auf 141,38 Euro. J.P. Morgan und auch LBBW hoben ihre Kursziele an.

Aufgrund des Booms erhöhte Siemens zum dritten Mal im Geschäftsjahr die Prognose für Umsatz und Ergebnis. Busch sagte, ein Teil der großen industriellen Nachfrage resultiere aus einem Aufbau von Lagerstätten und Reserven bei den Siemens-Kunden: „Damit federn sie anhaltende Risiken in ihren globalen Lieferketten ab.“ Siemens sehe gleichzeitig anhaltend höhere Kosten für Rohstoffe, Bauteile und in der Fracht. Diese seien auch im nächsten Geschäftsjahr zu erwarten. Den Gegenwind steigender Materialkosten habe Siemens bisher durch langfristige Verträge und andere Absicherungsmaßnahmen teilweise ausgleichen können, sagte Busch. Es habe auch rechtzeitige Preisanpassungen gegeben.

Die Bahntechnik-Sparte Mobility gab den Kauf des Softwareanbieters Sqills bekannt. Der Kaufpreis beträgt 550 Mill. Euro. Sqills erwartet im Jahr 2022 einen Umsatz von 40 Mill. Euro. Spartenchef Michael Peter sagte, mit der Buchungsplattform könnten Bahnbetreiber ihren Fahrgästen bessere Tools bereitstellen.

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