Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für die Eurozone deutlich angehoben. Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni hält die Gefahr eines noch vor einem Vierteljahr befürchteten deutlichen Abschwungs über den Winter für gebannt. „Die Risiken einer Rezession und einer Gasmangellage haben nachgelassen und die Arbeitslosigkeit bleibt auf einem Rekordtief“, sagte Gentiloni. Auch auf globaler Ebene treten Sorgen vor einer Rezession in den Hintergrund, wie eine Ifo-Umfrage ergab.

Somit hellt sich die konjunkturelle Großwetterlage in Europa zusehends auf. Noch vor kurzem galt ein veritabler Abschwung wegen der stark gestiegenen Energiepreise als wahrscheinliches Szenario. Inzwischen sind die Preise für Strom und Gas deutlich gefallen. Für die Eurozone rechnet die EU-Kommission mit einem Wachstum von 0,9% im angelaufenen Jahr, 0,6 Prozentpunkte mehr als im November vorhergesagt. Besonders deutlich hat sie die Prognose für Deutschland angehoben: Europas größter Volkswirtschaft traut sie 2023 ein Mini-Wachstum von 0,2% zu, nachdem sie vor drei Monaten noch –0,6% befürchtet hatte. Was den Rückgang der Inflation angeht, ist die EU-Kommission etwas zuversichtlicher als im Dezember die Europäische Zentralbank (EZB).

Bei den Insolvenzzahlen für Deutschland zeichnet sich unterdessen ab, dass die starken Sondereffekte aus den staatlichen Unterstützungsprogrammen im Rahmen der Corona- und Energiepreishilfen auslaufen. Im Januar ist die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen um 3,2% zum Vormonat gesunken. Die tatsächlich bei den deutschen Amtsgerichten beantragten Unternehmensinsolvenzen stiegen indes im November an.

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