Volkswagen will sich in China auch in der Ära vernetzter und selbstfahrender Elektroautos eine führende Position sichern. Europas größter Fahrzeugbauer, im weltgrößten Automarkt führender Anbieter von Autos mit Verbrennungsmotoren, strebt in Anbetracht des Wettbewerbs im chinesischen E-Auto-Markt und des geringen Marktanteils in diesem Bereich eine Beschleunigung des Entwicklungstempos an, wie Ralf Brandstätter, im Konzernvorstand seit 2022 für das China-Ressort verantwortlich, vor der Presse in Berlin erläuterte. VW brauche heute etwas weniger als vier Jahre, um ein neues Produkt auf die Straße zu bringen, chinesische Unternehmen etwas mehr als zweieinhalb. Man nehme sich aufgrund eigener Qualitätsansprüche bewusst mehr Zeit, könne aber schneller werden.

Brandstätter, zuvor Chef der Kernmarke Volkswagen Pkw, erklärte, internationale Autohersteller würden in China auf allen Ebenen vor allem durch die hohe Veränderungs- und Innovationsgeschwindigkeit des Marktes so intensiv wie nie gefordert. „Ich nenne das ‚China Speed‘“. China sei mittlerweile ein „riesiges Fitnesscenter“ für die Autoindustrie geworden. Der Wolfsburger Konzern nehme die Herausforderung aber an.

Bei VW geht man aktuell davon aus, dass sich das Wachstum des chinesischen Automarktes 2023 abhängig vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und den Folgen der chinesischen Öffnungspolitik für Konsum und Lieferketten fortsetzen wird. Insgesamt sei ein Plus von 4 bis 5% auf 23 Millionen Fahrzeuge mit einem E-Auto-Anteil von 30% zu erwarten. 2030 soll der Markt bei 30 Millionen Fahrzeugen ankommen. Brandstätter warnte angesichts von Bestrebungen nach einer verringerten China-Abhängigkeit Europas vor einer Entkopplung von China.

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