Beteiligungsholding

3U ist für Zukäufe gut ausgestattet

Im vergangenen Jahr haben dem Unternehmen zwei Verkäufe reichlich liquide Mittel in die Kassen gespült. Nun sieht sich die Holding nach neuen Möglichkeiten für ihr Portfolio um und will im laufenden Jahr deutlich wachsen.

3U ist für Zukäufe gut ausgestattet

kro Frankfurt

Die Marburger Beteiligungsgesellschaft 3U Holding sieht sich nach einem außerordentlichen Gewinnsprung im vergangenen Jahr für Übernahmen gut gerüstet. Trotz einer geplanten kräftigen Anhebung der Dividende von 5 Cent im Vorjahr auf 3,20 Euro je Aktie verfüge man dank voller Kassen auch über einen „beträchtlichen Handlungsspielraum“ für externe Wachstumsschritte, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Rund 70 Mill. Euro stünden demnach für Zukäufe zur Verfügung. Entsprechende Möglichkeiten prüft 3U gerade in den Segmenten SHK (strategischer Fokus Onlinehandel/E-Commerce) und ITK (Informations- und Telekommunikationstechnik).

Die zugleich auf erneuerbare Energien fokussierte Holding hatte im vergangenen Jahr einen Geschäftsteil vom ERP-Softwareanbieter Weclapp und eine Beteiligung an einem Bürogebäudeprojekt namens Innohubs verkauft. Dies hatte zu hohen Mittelzuflüssen und zu einer Vervielfachung des Nettogewinns geführt. Ende 2022 verfügte 3U somit über einen Bestand an liquiden Mitteln von 190 Mill. Euro. Im Jahr zuvor waren es noch knapp 13 Mill. Euro.

Für das laufende Jahr stellt sich der 1997 gegründete Konzern nun wie erwartet auf einen deutlichen Rückgang der Erträge ein. So soll sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 2023 auf 6 bis 8 Mill. Euro belaufen. Seit 2019 hatte 3U hier jeweils immer noch knapp zweistellige Ergebnisse erzielt. Die tatsächlichen Geschäftsergebnisse könnten in diesem Jahr aufgrund von Akquisitionen oder durch den Verkauf von operativen Einheiten des Konzerns auch höher oder niedriger ausfallen, fügte 3U hinzu. Die sich daraus ergebenden Effekte seien nur begrenzt planbar. Unter dem Strich sollen laut der aktuellen Prognose in diesem Jahr 2,5 bis 3,5 Mill. Euro hängenbleiben. Den Umsatz sieht das Unternehmen derzeit bei 55 bis 60 Mill. Euro, was einem Plus von 10 bis 20 % entspricht. „Im Geschäftsjahr 2023 rechnen wir mit substanziellem organischem Wachstum“, sagte Vorstandssprecher Uwe Knoke. Man prüfe aber auch externe Schritte zur Wertsteigerung der Beteiligungen. „Diese Wertsteigerungen können zu gegebener Zeit für unsere Aktionäre erfolgreich realisiert werden – über Weiterverkäufe wie zuletzt bei Weclapp oder einen möglichen Börsengang“, so Knoke.