Lieferketten

Continental verspricht frühere CO2-Neutralität

Akute Probleme aufgrund des Kriegs in der Ukraine oder auch der Corona-Pandemie haben das Thema Nachhaltigkeit in der Lieferkette laut Continental nicht verdrängt. Der Zulieferer bietet ambitionierten Kunden heute schon CO2-Neutralität an.

Continental verspricht frühere CO2-Neutralität

dpa-afx/scd Frankfurt

Der zunehmende Druck auf die Hersteller im Mobilitätssektor, neben den Emissionen ihrer Fahrzeuge und denen ihrer Produktion auch die Emissionen der Lieferkette zu eliminieren, sorgt auch bei den Zulieferern für Bewegung. Mit dem Klimaschutz-Sofortprogramm „Net Zero Now“ verspricht Continental ihren Kunden die Möglichkeit, schon heute Klimaneutralität entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen – in Bezug auf die von Conti bezogenen Produkte, versteht sich.

Trotz aktuell drängenderer Lieferkettenthemen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine bleibt das Thema laut Continental brandaktuell. „Es gab durchaus Bedenken, dass wegen des Krieges das Thema CO2 keine Rolle mehr spielen könnte in den Lieferketten“, sagte der leitende Nachhaltigkeits-Manager bei dem Dax-Konzern, Steffen Schwartz-Höfler, der Deutschen Presse-Agentur. „Wir sehen nicht, dass dieses Thema jetzt komplett liegen gelassen würde, die Transformation in Richtung mehr Nachhaltigkeit ist langfristig und unumkehrbar auf den Weg gebracht.“ Eine Gefahr langfristiger Rückschläge für die begonnene „grüne“ Neuausrichtung der gesamten Wirtschaft sieht Continental nicht. Schwartz-Höfler schränkte allerdings ein: „Es kommt sehr auf die einzelne Industrie an.“ Europas Chemiebranche zum Beispiel wolle für bestimmte Produkte, bei denen dies möglich ist, jetzt auch eine beschleunigte Abkehr von Erdgas und Erdöl durchsetzen. „Wenn man an komplexe Zulieferungen wie Elektronikbauteile denkt, ist das natürlich komplizierter.“

Das Programm richte sich an Kunden mit besonders ambitionierten Nachhaltigkeitszielen, die so den derzeit noch verbleibenden sogenannten „CO2-Rucksack“ der entsprechenden Continental-Geschäfte neutralisieren könnten. Der CO2-Rucksack entfällt dabei nicht, sondern soll durch die gleiche Menge an sogenannten „negativen Emissionen“ ausgeglichen werden, teilte Continental mit. Der Fokus von „Net Zero Now“ liege auf Produkten von Continental, die in emissionsfreien Fahrzeugen zum Einsatz kommen – von E-Autos über Busse mit Wasserstoffantrieb bis zu Straßenbahnen.

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