Energiekosten

Europas Autoproduktion droht ein Absturz

Einem S&P-Bericht zufolge könnte die Produktion der europäischen Automobilhersteller ab Ende 2022 und bis 2023 um mehr als 1 Million Fahrzeuge pro Quartal zurückgehen, da die steigenden Energiekosten die Lieferkette belasten.

Europas Autoproduktion droht ein Absturz

cru Bloomberg

Einem S&P-Bericht zufolge könnte die Produktion der europäischen Automobilhersteller ab Ende 2022 und bis 2023 um mehr als 1 Million Fahrzeuge pro Quartal zurückgehen, da die steigenden Energiekosten die Lieferkette belasten. Teileknappheit und Lieferengpässe dürften die Autohersteller von November bis zum Frühjahr 2023 am stärksten belasten, vor allem, wenn in den kalten Wintermonaten Energie eingespart wird, so S&P Global Mobility in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht.

„Der Druck auf die Lieferkette der Automobilindustrie wird stark sein, vor allem je weiter man sich von der Fahrzeugherstellung entfernt“, sagte Analyst Edwin Pope. Fabriken könnten gezwungen sein, „die Auslieferung von fertigen Fahrzeugen aufgrund von Engpässen bei einzelnen Komponenten zu stoppen“.

Die Regierungen in ganz Europa greifen ein, um die Auswirkungen der Energiekrise abzumildern, aber die Maßnahmen reichen möglicherweise nicht aus, um die Autoindus­trie vor Produktionsstopps in diesem Winter zu schützen. Auch Just-in-time-Liefermodelle werden Probleme bekommen, da einige Zulieferer energieeffiziente Schichtpläne einführen.

Die daraus resultierenden Teileknappheiten und Engpässe könnten Produktionsstopps auslösen, wie sie während der Pandemie und der russischen Invasion in der Ukraine aufgetreten sind, so der Bericht.

S&P hatte prognostiziert, dass die in Europa ansässigen Fabriken 4 Millionen bis 4,5 Millionen Fahrzeuge pro Quartal produzieren würden. Wenn Energiebeschränkungen eingeführt werden, könnte die Automobilproduktion auf bis zu 2,8 Millionen pro Quartal sinken. Auf Jahresbasis würde dies einem Produktionsausfall von 4,8 Millionen bis 6,8 Millionen Einheiten entsprechen. Die Prognose untersuchte elf wichtige Autostandorte in Europa.