Logistik

Frachtdrohnen-Airline Dronamics kriegt Geldspritze

Mit der „Black Swan“ will das europäische Start-up die Same-Day-Lieferung von Waren über lange Strecken ermöglichen. Über ein Joint Venture soll das Geschäft bald auf den Nahen Osten ausgeweitet werden.

Frachtdrohnen-Airline Dronamics kriegt Geldspritze

kro Frankfurt

Das britisch-bulgarische Frachtdrohnen-Start-up Dronamics hat in einer Pre-Series-A-Finanzierungsrunde 40 Mill. Dollar eingesammelt und dabei einen neuen Investor aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) an Bord geholt. Neben bestehenden Geldgebern wie dem Londoner Investor Founders Factory, der Wiener Venture-Capital-Gesellschaft Speedinvest oder der rumänischen Investmentplattform Seedblink hat sich an der Runde der Strategic Development Fund (SDF) beteiligt, ein Investmentvehikel des Tawazun Council, der sich als unabhängige Regierungsbehörde der VAE bezeichnet.

Die Investition des SDF in Dronamics sei ein Schritt zur Bildung eines in den VAE beheimateten Joint Ventures, hieß es. Damit sollen die Kapazitäten von Dronamics erweitert und die künftige Betriebsaufnahme in den VAE als einer der wichtigsten Drehkreuze im Nahen Osten und Nordafrika unterstützt werden. Es ist nicht das erste Mal, dass ein europäisches Luftfahrt-Start-up das Interesse von Geldgebern aus dem Nahen Osten auf sich zieht. Im Herbst vergangenen Jahres hatte beispielsweise das baden-württembergische Flugtaxi-Start-up Volocopter ein Investment vom Planstadt-Projekt Neom des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman erhalten.

Für den Flugbetrieb in Europa hat die 2014 von Konstantin und Svilen Rangelov gegründete Dronamics bereits eine Lizenz bekommen. Das Flaggschiffmodell des Unternehmens mit dem Namen „Black Swan“ ist in etwa so groß wie ein Lieferwagen, wird von Piloten ferngesteuert und kann den Angaben zufolge Fracht von bis zu 350 Kilogramm über eine Strecke von maximal 2500 Kilometern transportieren.

Dabei soll die Drohne schneller, günstiger und umweltfreundlicher unterwegs sein als andere Transportmittel. Wo die Maschine aktuell noch mit Biokraftstoff betrieben wird, soll sie künftig zudem mit Wasserstoffantrieb oder synthetischen Treibstoffen fliegen. Das Unternehmen betrachtet sich vornehmlich als Logistikdienstleister auf der letzten Meile.