Chipkonzern

Infineon glänzt mit robuster Prognose

Infineon überzeugte am Aktienmarkt mit einem robusten Ausblick nach einem Rekordjahr 2022. Mit einem Plus von fast 8 % führte die Aktie des Chipkonzerns zum Wochenauftakt den Dax an.

Infineon glänzt mit robuster Prognose

sck München – Einen Tag vor seiner Bilanzvorlage hat der Halbleiterhersteller Infineon aufgrund deutlich über den Analystenschätzungen liegender Konzerndaten seine Erfolgszahlen und seinen Ausblick fürs neue Geschäftsjahr bereits veröffentlicht. Die Nachricht auf Basis einer Ad-hoc-Meldung des europäischen Marktführers sorgte bei den Anlegern zum Wochenauftakt für Euphorie. Die Aktie von Infineon sprang in der Spitze um nahezu 8 % auf 31,55 Euro. Der Titel führte zum Xetra-Handelsschluss den Dax an.

Vor allem der Ausblick für 2023 überzeugte die Investoren, die angesichts einer drohenden Rezession in Europa mit einer nachlassenden Umsatzdynamik und einem stagnierenden operativen Gewinn (Segmentergebnis) gerechnet hatten. Die se Befürchtung nahm ihnen die Konzernführung unter Leitung des seit April amtierenden Vorstandsvorsitzenden Jochen Hanebeck. Für das am 1. Oktober begonnene Geschäftsjahr 2023 plant das Management einen Anstieg des Konzernumsatzes im Mittel auf 15,5 Mrd. Euro. Das wäre ein Plus von über 9 %. Die Banken gingen im Schnitt von einem Zuwachs von rund 6 % aus. Die operative Umsatzrendite auf Basis des Segmentergebnisses soll nach Unternehmensangaben auf 24 % steigen. Daraus ergibt sich ein Segmentergebnis von über 3,7 Mrd. Euro. Nach den firmeneigenen Bestwerten 2022 steuert Infineon damit auf ein Rekordjahr 2023 zu.

Getragen wird der unerwartet robuste Schwung von der Dollar-Stärke und einer nach wie vor stabil hohen Nachfrage nach Leistungshalbleitern für die Produktion von Fahrzeugen und industriellen Anwendungen. Mit seinen vorherigen US-Zukäufen Cypress und International Rectifier ist Europas Branchenprimus mit Fertigungsstätten in den USA sehr präsent.

Für den zurückliegenden 12- Monats-Turnus (30. September) schlägt die Verwaltung einen Anstieg der Dividende je Aktie auf 0,32 (i. V. 0,27) Euro vor. Das wäre ein Plus von 19 %. Die sich daraus ergebende Ausschüttungssumme von 419 (353) Mill. Euro entspräche nur 19 (30)% des erwirtschafteten Konzernüberschusses. Letzteren steigerte Infineon im zurückliegenden Geschäftsjahr um 87 % auf 2,2 Mrd. Euro.

Bei der Dividende hatte die Analystengemeinde etwas mehr erhofft. Infineon investiert Milliarden in den Ausbau der Fertigungskapazitäten. Dazu gehört auch der beschlossene Neubau eines Werks am Standort Dresden für Leistungschips.

Langfristziele heraufgesetzt

Angesichts eines dicken Auftragsbuchs und guter Geschäfte erhöhte Hanebeck die langfristigen Finanzziele. So peilt Infineon über den Zyklus hinweg ein jährliches Umsatzplus von mehr als 10 % an. Bisher waren es 9 %. Auf Dauer hat die Konzernführung eine operative Marge von 25 % im Visier. Damit bewegt sich Infineon auf dem Niveau des US-Wettbewerbers Texas Instruments. Bislang hatte Infineon 19 % angesteuert.

Im vergangenen Geschäftsjahr 2022 steigerte Infineon die Umsatzrendite um satte 5,1 Prozentpunkte auf 23,8 %. Der Umsatz legte um 29 % auf 14,2 Mrd. Euro zu. Das Unternehmen mit Sitz in Neubiberg bei München erhöhte sein Segmentergebnis überproportional um 63 % auf nahezu 3,4 Mrd. Euro. Neben günstigen Wechselkursen und guten Geschäften profitierte Infineon auch von gestiegenen Verkaufspreisen.

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