Umfrage

IT-Branche spürt Sanktionen

Schon jetzt spüren 13 % der deutschen Unternehmen aus der Digitalbranche laut dem Branchenverband Bitkom die Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland. Dennoch gaben fast alle Firmen an, die Maßnahmen zu befürworten.

IT-Branche spürt Sanktionen

kro Frankfurt

Die von der EU und Deutschland verhängten Sanktionen gegen Russland treffen laut einer Umfrage auch die hiesige Digitalwirtschaft, die allerdings fast geschlossen hinter den Maßnahmen steht. In einer nicht repräsentativen Befragung des Branchenverbands Bitkom, an der sich 100 Unternehmen beteiligt haben, gaben 49 % an, dass sich der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine negativ auf das eigene Geschäftsergebnis auswirken wird.

Schon jetzt seien 13 % der Unternehmen von den Sanktionen betroffen, zum Beispiel durch den Verlust von Kunden, Entwicklungspartnern, den Ausfall von Mitarbeitenden oder durch einen Mangel an Rohstoffen oder Bauteilen. Etwa jedes dritte Unternehmen pflegt Geschäftsbeziehungen in der Ukraine, in Russland oder Belarus. Dazu hat etwa jedes fünfte Unternehmen Mitarbeitende in der Ukraine oder arbeitet dort mit Freelancern zusammen. „Die Ukraine ist mit seinen vielen jungen Tech-Unternehmen und engagierten IT-Spezialistinnen und -Spezialisten ein wichtiger Partner der deutschen Digitalwirtschaft“, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg.

Trotz der erwarteten Auswirkungen auf die eigenen Geschäfte befürworten 96 % der Befragten die Sanktionen. Zwei Drittel finden zudem, dass diese bei Bedarf noch verschärft werden sollten.

Dass der Staat den Betroffenen Firmen im Zweifel unter die Arme greift, wird derzeit noch nicht in der Breite gefordert. Bislang wünscht sich gut jedes dritte Unternehmen finanzielle Zuschüsse, wenn die Folgen spürbar werden. Einige hoffen zudem auf kostengünstige Kredite oder auf eine erweiterte gesetzliche Absicherung, zum Beispiel für den Fall, dass ein ehemaliger Geschäftspartner Schadenersatz fordert. 25 % sehen dagegen aktuell keinen Bedarf an Unterstützung durch die Politik.