Einzelhandel

Marks & Spencer zieht M&A-Spekulationen an

Apollo wird Interesse an Marks & Spencer nachgesagt. Bei Asda kam der US-Finanzinvestor nicht zum Zug, vor einer Teilnahme am Wettbieten um WM Morrison Supermarkets schreckte er zurück.

Marks & Spencer zieht M&A-Spekulationen an

hip London

Der US-Finanzinvestor Apollo Global Management hat angeblich Interesse am britischen Traditionshaus Marks & Spencer (M&S). Wie die „Sunday Times“ unter Berufung auf Quellen in der City berichtet, hält die Private-Equity-Gesellschaft den Einzelhändler für ein Schnäppchen, dessen Bewertung von den Auswirkungen der Pandemie unverhältnismäßig nach unten gedrückt worden sei. Zudem werde dem Anteil von 50 % am britischen Retail-Geschäft von Ocado, den sich M&S 2019 für 750 Mill. Pfund gesichert hat, nicht genug Wert zugesprochen. Die Aktien von Ocado hatten bereits vergangene Woche zugelegt, nachdem über eine Komplettübernahme durch den Kaufhausbetreiber spekuliert worden war.

Apollo interessiert sich schon seit einiger Zeit für britische Lebensmitteleinzelhändler. Im Bieterwettstreit um die Walmart-Tochter Asda unterlag die Beteiligungsgesellschaft den britischen Milliardären Mohsin und Zuber Issa, die im Verbund mit TDR Capital agierten. Medienberichten zufolge erwog Apollo auch einen Einstieg in den Kampf um WM Morrison Supermarkets, den sich Fortress und Clayton Dubilier & Rice (CD&R) lieferten. Über ein Interesse am Tesco-Rivalen J Sainsbury wurde ebenfalls spekuliert. Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky ist beim Betreiber der Supermarktkette Sainsbury’s engagiert. Angesichts der bislang gescheiterten Versuche wachse die Erwartung, dass Apollo ein Angebot für M&S abgeben wird, zumal das Lebensmittelgeschäft zuletzt sehr gut gelaufen sei, schrieb die Analystin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown.

Supermarktketten wie Morrisons und Sainsbury’s profitierten von den Ausgangsbeschränkungen während der Pandemie. Sie haben ihr Online-Lieferangebot erheblich ausgebaut. Damit konnten sie gegen die Discounter punkten. Finanzinvestoren sammelten ihrerseits bei renditehungrigen Anlegern umfangreiche Mittel ein und suchen nach Firmen mit verlässlichem Cash-flow.