Windkraftprojektierer

PNE geht neue Anleihe­emission an

Der vor der Aufnahme in den SDax stehende Windparkprojektierer PNE geht mitten im Machtkampf unter seinen größten Gesellschaftern die Emission einer neuen 50-Mill.-Euro-Anleihe an.

PNE geht neue Anleihe­emission an

ste Hamburg

Während das Ringen der Großaktionäre um die Macht bei PNE andauert, geht der ab 20. Juni im SDax gelistete Windparkprojektierer die Emission einer Anleihe zur Finanzierung der Unternehmensentwicklung mit einem Zielvolumen von 50 Mill. Euro an. Die Maßnahme zielt nach Unternehmensangaben vor allem auf die vorzeitige Refinanzierung von am 2. Mai 2023 fälligen Schuldverschreibungen.

„Von unseren Bestandsinvestoren und institutionellen Investoren haben wir im Rahmen der Roadshow trotz herausforderndem Marktumfeld sehr positives Feedback erhalten“, sagte PNE-Vorstandschef Markus Lesser. Noch bis zum 13. Juni können im Rahmen eines Umtauschangebots Inhaber der 2018 aufgelegten Altanleihe Anteile gegen Stücke der neuen Anleihe tauschen und über eine Mehrerwerbsoption weitere Stücke kaufen. Die Zeichnungsfrist für das öffentliche Angebot der neuen Anleihe mit fünfjähriger Laufzeit bis 23. Juni 2027 und einem Kupon zwischen 4,5 und 5,25% endet voraussichtlich am 15. Juni. Dann sollen der endgültige Zinssatz und der Gesamtnennbetrag der Transaktion, bei der die IKB als Sole Lead Manager agiert, festgelegt werden.

Das Unternehmen, das mit einem operativen Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) von 15,8 (i.V. 6,3) Mill. Euro in den ersten drei Monaten 2022 einen neuen Bestwert für ein erstes Quartal erreichte, strebt bis 2023 ein Windparkportfolio im Eigenbetrieb von 500 Megawatt (MW) an – mit dem Ziel, durch die Erweiterung des Geschäftsmodells um den Bereich Stromerzeugung und den Aufbau des Eigenbestandsportfolios Erträge und Cashflows zu verstetigen. Zum Ende des ersten Quartals lag das Windparkportfolio im Eigenbetrieb bei 233 MW. Weiteres Wachstum über 2023 hinaus stellte der PNE-Konzern, der für das Jahr 2022 aktuell ein Konzern-Ebitda zwischen 20 und 30 (i.V. 32,7) Mill. Euro avisiert, bei der jüngsten Hauptversammlung in Aussicht.

Das Aktionärstreffen wurde be­stimmt vom Ringen der drei größten Investoren um die Macht bei dem Unternehmen, dessen Aktie im Verlauf dieses Jahres um mehr als 50% zugelegt hat und dessen Marktkapitalisierung die Mrd.-Euro-Marke überschritten hat. Während die Erweiterung des PNE-Aufsichtsrats um zwei auf sieben Mitglieder beschlossen wurde und Morgan Stanley als größter Aktionär mit einem Anteil von 39,8% nach Ablauf einer einmonatigen Klagefrist vier statt zwei Vertreter in das Kontrollgremium entsenden könnte, wurde die nötige Dreiviertelmehrheit für Vorschläge zur Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals gegen die Opposition der aktivistischen Investoren Enkraft (5%) und Active Ownership (12%) nicht erreicht.