Luftfahrtindustrie

Rafale beflügelt Dassaults Ergebnisse

Flugzeugbauer Dassault Aviation hat dank des Kampfjets Neuaufträge in Rekordhöhe verbucht. 2023 könnten die Rafale-Bestellungen sogar noch besser ausfallen.

Rafale beflügelt Dassaults Ergebnisse

wü Paris

Die Export-Erfolge des Kampfjets Rafale haben dem französischen Flugzeugbauer Dassault Aviation im letzten Jahr zu neuen Aufträgen in Rekordhöhe verholfen. 2023 könnte sogar noch besser für den Kampfjet laufen, da mehrere neue Großaufträge erwartet werden. Dennoch hat Dassault jetzt bereits angekündigt, dass der Umsatz im laufenden Jahr niedriger als 2022 ausfallen dürfte. Er hatte sich bereits letztes Jahr von 7,25 Mrd. Euro auf 6,95 Mrd. Euro verringert. Dagegen verbesserte sich das Nettoergebnis von 605 Mill. Euro auf 716 Mill. Euro. Dazu steuerte Thales, an dem Dassault 24,6 % hält, 275 Mill. Euro bei.

„2022 war ein historisches Jahr“, erklärte Dassault-Chef Éric Trappier. So konnte der Flugzeugbauer die Neuaufträge im Vergleich zum Vorjahr um 73 % auf 20,95 Mrd. Euro steigern. Zu verdanken hat er das vor allem dem Mega-Auftrag der Vereinigten Arabischen Emirate, deren bereits Ende 2021 verkündeter Auftrag für 80 Rafale-Kampfjets letztes Jahr verbucht wurde. Dadurch erhöhte sich die Zahl der Rafale-Bestellungen von 49 ein Jahr zuvor auf 92 im Wert von 17,51 Mrd. Euro.

Die Aufträge für Falcon-Businessjets zogen ebenfalls wieder an, wenn auch gegen Ende des Jahres eine gewisse Abschwächung zu verspüren war. Die Bestellungen erhöhten sich von 51 auf 64 im Wert von 3,44 Mrd. Euro. Sie hätten sogar noch besser ausfallen können, wenn Dassault nicht Bestellungen aus Russland hätte stornieren müssen. Gleichzeitig lieferte der Flugzeugbauer 32 statt 30 Falcon-Businessjets aus. Das war allerdings weniger als geplant, da er ursprünglich 35 Exemplare ausliefern wollte. Diese Zahl strebt Dassault nun für dieses Jahr an, wobei das neueste Modell Falcon 6X im Sommer in Dienst gestellt werden soll.

Lieferkette hat Priorität

Die Rafale-Auslieferungen wiederum sollen von 14 auf 15 steigen. Für Trappier liegt die oberste Priorität darin, die bestehenden Aufträge wie versprochen ausführen zu können. Deshalb ist es für ihn extrem wichtig, die Zuliefererkette zu sichern. Dassault hat fast 500 Zulieferer.

Für den Kampfjet könnte Dassault in diesem Jahr Bestellungen für insgesamt 130 Exemplare einfliegen, wenn alles wie erhofft läuft. So wird erwartet, dass Frankreich Ende des Jahres eine Tranche für 42 Rafales bestätigt, die seit längerem erwartet, aber immer wieder aufgeschoben worden ist. Indonesien wiederum dürfte die Bestellung von zwei weiteren Tranchen für 18 zusätzliche Rafales bestätigen. Dazu könnte weitere Exportkunden kommen. Dassault verhandelt mit Kolumbien und der indischen Marine.

Investoren reagierten begeistert auf die Ergebnisse, so dass die Aktie von Dassault am Donnerstag einen Kurssprung von 12,2 % auf 179,20 Euro vollführte, während der CAC 40 um 0,2 % nachgab.