Elektroautohersteller

Tesla meldet drittes Rekordquartal in Folge

Gewinn vervierfacht: Der Elektroautokonzern Tesla trotzt der Chipkrise und meldet erneut ein Rekordergebnis. Der Handel mit Abgaszertifikaten spielt dabei eine immer geringere Rolle.

Tesla meldet drittes Rekordquartal in Folge

Trotz der globalen Chipkrise und Lieferproblemen hat der US-Elektroautobauer Tesla im dritten Quartal so viel verdient wie noch nie zuvor in einem Vierteljahr. In den drei Monaten bis Ende September stieg der Gewinn im Jahresvergleich um 389% auf 1,6 Mrd. Dollar (1,4 Mrd. Euro), wie der Konzern am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Umsatz wuchs um 57% auf den Rekordwert von 13,8 Mrd. Dollar.

Während Teslas Gewinnspannen zuletzt stiegen, sank erneut die Bedeutung von Abgaszertifikaten, die andere Autobauer benötigen, um ihre Emissionsbilanz aufzubessern. Im jüngsten Vierteljahr setzte Tesla damit nur noch 279 Mill. Dollar um, in den Vorquartalen waren diese Erlöse wesentlich höher gewesen.

Die Quartalszahlen des E-Auto-Pioniers übertrafen die Erwartungen der meisten Analysten deutlich. Anleger reagierten dennoch verhalten, die Aktie geriet nachbörslich sogar leicht ins Minus. Obwohl die Autobranche insgesamt seit Monaten schon unter dem Halbleiter-Mangel, Container-Knappheit sowie Staus an Seehäfen und anderen Engpässen in den Lieferketten ächzt, steckte Tesla die Belastungen bislang relativ gut weg. Im dritten Quartal brachte das Unternehmen 241 391 Fahrzeuge an seine Kundschaft, rund 73% mehr als ein Jahr zuvor.

Der Bau von Teslas europäischer Autofabrik in Grünheide bei Berlin geht dem Unternehmen zufolge wie geplant voran. „Wir rechnen damit, die abschließenden Genehmigungen vor dem Ende dieses Jahres zu erhalten“, hieß es im Quartalsbericht. Eigentlich wollte Tesla schon im Juli mit der Produktion in Brandenburg beginnen, doch bürokratische Unstimmigkeiten verzögerten den Zeitplan. Tesla geht aber weiter davon aus, dass vor Jahresende die ersten Model Y vom Band rollen.

„Insgesamt bin ich sehr stolz darauf, was das Team erreicht hat“, sagte Tesla-Vorstand Zach Kirkhorn bei einer Telefonkonferenz nach Vorlage des Geschäftsberichts. Sowohl in Grünheide als auch im texanischen Austin, wo ein weiteres Tesla-Werk im Bau ist, nähere man sich dem Produktionsstart. Allerdings warnte der Top-Manager, dass noch große Herausforderungen bevorstünden und die Massenfertigung stark von der derzeit schwierigen Versorgung mit Bauteilen abhänge.

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