Konsumgüterhersteller

Unilever streicht zuerst in der Chefetage

Unilever-Chef Alan Jope will Handlungsfähigkeit demonstrieren. Im gehobenen Management sollen 15 % der Führungskräfte gehen. Zudem wird der Konzern „vereinfacht“. Aus drei Sparten werden dabei fünf.

Unilever streicht zuerst in der Chefetage

hip London

Unilever hat kurz nach dem Einstieg des Shareholder-Aktivisten Nelson Peltz angekündigt, im gehobenen Management 15 % der Stellen zu streichen. Auch 5 % der nachrangigen Führungskräfte sollen gehen. Alles in allem geht es um rund 1 500 Stellen weltweit, wie einer Pflichtveröffentlichung des Konsumgüterherstellers unter dem Titel „Unilever vereinfacht Organisation“ zu entnehmen ist. In ihr wird ein organisatorischer Umbau angekündigt, der aus den bislang drei Geschäftsbereichen – Beauty & Personal Care, Food & Refreshment und Personal Care – fünf macht: Beauty & Wellbeing, Personal Care, Home Care, Nutrition und Ice Cream.

CEO Alan Jope will Handlungsfähigkeit demonstrieren, nachdem sein 50 Mrd. Pfund schweres Angebot für das Geschäft von GlaxoSmithKline mit Mundhygieneprodukten, Nahrungsergänzungsmitteln und rezeptfreien Medikamenten abgeschmettert wurde. Bei den Anteilseignern war der Vorstoß schlecht angekommen. „Angesichts der schlechten Aufnahme der Offerte will das Management zeigen, dass es das Haus in Ordnung bringt, bevor es sich erneut auf Einkaufstour begibt“, schrieb die Analystin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown. Doch dürften Kostensenkungen allein nicht ausreichen, um die Anleger davon zu überzeugen, dass Unilever die Kurve kriege. Sunny Jain, bislang Präsident der Sparte Beauty & Personal Care, zog es vor, das Unternehmen zu verlassen, um einen Investmentfonds aufzusetzen, der sich Technologie-Megatrends widmen soll.