Stahl- und Industriekonzern

Thyssen­krupp setzt Prognose aus

Thyssenkrupp wird angesichts der Unsicherheiten über die direkten und mittelbaren Folgen des Ukraine-Kriegs vorsichtiger mit den Ankündigungen.

Thyssen­krupp setzt Prognose aus

Thyssenkrupp wird angesichts der Unsicherheiten über die direkten und mittelbaren Folgen des Ukraine-Kriegs vorsichtiger mit den Ankündigungen. Insbesondere wegen der steigenden Rohstoffpreise setze der Konzern „die Prognose hinsichtlich Free Cashflow vor M&A für das Geschäftsjahr 2021/2022 aus“, teilte der Konzern am Mittwochabend in einer Ad-hoc-Meldung mit. Im März seien „erste Beeinträchtigungen“ in den Stahl- und Autozuliefergeschäften aufgetreten. „Die wirtschaftlichen Folgen des Kriegs in der Ukraine für die Geschäftsentwicklung der Unternehmensgruppe beeinflussen auch die mögliche Verselbstständigung des Stahlgeschäfts.“ Laut Vorstandschefin Martina Merz ist die Umsetzung dieser Pläne „in diesem aktuell instabilen Umfeld gegenwärtig nicht möglich“.

Thyssenkrupp hatte zuletzt erklärt, eine Entscheidung über die Zukunft der Sparte nicht überstürzen zu wollen. „Wir brauchen hier auch ziemlich viel Klarheit, was letztlich die Rahmenbedingungen, Förderprogramme etc., angeht”, hatte Finanzchef Klaus Keysberg im Februar gesagt. „Wir nehmen uns die Zeit, die dafür notwendig ist.” Ein Spin-Off bleibe aber weiter die bevorzugte Option.

Für das Geschäftsjahr 2021/22 hatte Thyssenkrupp noch im Februar einen bereinigten operativen Ertrag (Ebit) in einer Bandbreite von 1,5 bis 1,8 Mrd. Euro, einen Jahresüberschuss von mindestens 1 Mrd. Euro und einen Free Cashflow vor M&A im Bereich eines ausgeglichenen Wertes angekündigt. Auch wenn die Umsätze mit Russland und der Ukraine weniger als 1% des Gesamtumsatzes ausmachten, „werden die weitreichenden gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Folgen des Kriegs (..) nach Einschätzung des Vorstands den Geschäftsverlauf der Unternehmensgruppe beeinträchtigen”, räumte Thyssenkrupp nun ein. Der genaue Umfang sei aber noch nicht abzusehen. Vor diesem Hintergrund – und vor allem aufgrund der steigenden Rohstoffpreise – setzte Thyssenkrupp die Prognose hinsichtlich Free Cashflow vor M&A für das Geschäftsjahr 2021/2022 aus.