Energiewende

Nissan zeigt mehr Ehrgeiz beim Elektroauto

Nissan will den Anteil seiner elektrifizierten Modelle weiter erhöhen. Durch die Zusammenarbeit mit Renault soll auch die Bedeutung des europäischen Marktes für das Unternehmen wachsen.

Nissan zeigt mehr Ehrgeiz beim Elektroauto

mf Tokio

Der japanische Autohersteller Nissan erhöht das Tempo bei der Elektrifizierung seiner Modellflotte. Statt auf 50 %, wie zuletzt im November verkündet, soll der Anteil der Autos mit einem Elektromotor bis 2030 nun auf 55 % steigen. Bis dahin sollen neben acht Hybridmodellen auch 19 Batterieautos auf dem Markt sein und damit vier mehr als vorher geplant.

Mit diesen ehrgeizigeren Zielen reagiert Nissan zum einen auf den US-amerikanischen Inflation Reduction Act, der die Produktion solcher Fahrzeuge in den USA mit Steuervergünstigungen belohnt. Dafür sollen die Elektromodelle in zwei US-Werken vom Band laufen. Der elektrifizierte Anteil in der Region würde dann auf 40 % steigen. Zum anderen treiben die Japaner nach der Erneuerung der strategischen Allianz mit dem französischen Hersteller Renault ihren Absatz von elektrifizierten Modellen in Europa voran. Durch den Deal erhält Nissan einen besseren Marktzugang bei kleineren Elektroautos.

Das Ziel für den Anteil elektrifizierter Fahrzeuge in Europa für 2026 wurde von 75 % auf 98 % angehoben. Die Region habe sich zu einem „Kernmarkt“ entwickelt, sagte Chief Operating Officer Ashwani Gupta. Für Japan strebt Nissan in drei Jahren einen Elektroanteil von 58 % an. Dagegen verringerte der Renault-Partner seine Elektrifizierungsprognose für China von 40 % auf 35 %, da der weltgrößte E-Auto-Markt langsamer wachse als erwartet. China werde „von lokalen chinesischen Herstellern dominiert“, sagte Gupta.

Batterien für die USA

In den USA will sich Nissan bis 2026 an die Anforderungen des Inflation Reduction Act anpassen, der eine Lokalisierung der Produktion verlangt, um Subventionen zu erhalten. Die „größte Herausforderung“ sei die Lokalisierung der Batterien und der Lieferkette für deren Rohstoffe, die derzeit von chinesischen Zulieferern abhängig sei, berichtete Gupta. „Wir arbeiten jetzt sehr eng mit den USA, Japan und unseren Rohstofflieferanten zusammen, um herauszufinden, wie wir uns dafür qualifizieren können.“ Das US-Gesetz stellt unter anderem rund 370 Mrd. Dollar für Investitionen in den Klimaschutz zur Verfügung.