Autoindustrie

Volkswagen bremst Erwartungen nach Gewinnwarnung von Porsche

Die finanziellen Folgen im Zuge der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump lassen sich für VW weiterhin nicht abschätzen. Die Prognose für 2025 schwächt der Konzern dennoch ab.

Volkswagen bremst Erwartungen nach Gewinnwarnung von Porsche

Volkswagen bremst Erwartungen nach Gewinnwarnung von Porsche

Auswirkungen infolge der US-Zollpolitik weiterhin offen

ste Hamburg

Nach der am Montag veröffentlichten Gewinnwarnung durch die Sportwagentochter Porsche bremst der Volkswagen-Konzern die Erwartungen für 2025. Zwar bekräftigte Europas größter Fahrzeugbauer bei der Vorlage des Zwischenberichts zum ersten Quartal am Mittwoch die seit 11. März bekannte Prognose. Diese sieht neben einer Steigerung der Umsatzerlöse um bis zu 5% eine operative Umsatzrendite zwischen 5,5 und 6,5 (i.V. 5,9)%, einen Netto-Cashflow im Konzernbereich Automobile zwischen 2 und 5 (5) Mrd. Euro sowie eine Nettoliquidität im Auto-Bereich zwischen 34 und 37 (36,1) Mrd. Euro vor. Doch gab VW-Finanzchef Arno Antlitz in einer Telefonkonferenz mit Verweis auf den revidierten Ausblick von Porsche zu verstehen, dass operative Umsatzrendite, Netto-Cashflow und Nettoliquidität nun am unteren Ende der jeweiligen Spannen erwartet würden.

Prognose „im Grunde“ gestrichen

Zolleffekte berücksichtigt die aktuelle Prognose laut Antlitz bislang nur bis Ende Februar. Mögliche Zusatzkosten infolge der US-Zollpolitik im Gesamtjahr ließ der Finanzchef offen. Bei der UBS, die die VW-Aktie bei einem Kursziel von 84 Euro mit „neutral“ einstuft, hieß es, „im Grunde“ habe VW damit den Ausblick für 2025 zurückgezogen. VW-Vorzüge zogen am Mittwoch um bis zu 1,4% auf 99,18 Euro an, ehe sie sich im Tagesverlauf in die Verlustzone bewegten. Seit Bekanntgabe vorläufiger Eckzahlen zum ersten Quartal am 9. April war der Kurs um fast 17% gestiegen.

Vor drei Wochen hatte VW über einen Gewinneinbruch im ersten Quartal informiert. Der Rückgang des operativen Ergebnisses (Ebit) um 37% auf 2,87 (4,55) Mrd. Euro fiel deutlich stärker als erwartet aus. Analysten hatten im Schnitt mit rund 4 Mrd. Euro gerechnet. Maßgeblich für das abgesackte Ergebnis – nach Steuern blieben 2,18 (3,68) Mrd. Euro übrig – waren belastende Sondereffekte von 1,1 Mrd. Euro. Ohne diese liege das operative Ergebnis des ersten Quartals bei rund 4 Mrd. Euro, die operative Umsatzrendite bei 5,1%, so VW.

Audi-Fertigung in den USA?

Antlitz sagte, man prüfe Optionen, in den USA mehr zu lokalisieren. Neben dem bestehenden VW-Werk in Chattanooga/Tennessee baut der Konzern eine Fabrik in South Carolina für Elektro-Pickup-Trucks von Scout. Die Konzernmarken Audi und Porsche sind in ihrem US-Geschäft auf Importe angewiesen. Bei Audi wird eine Produktion in den USA erwogen.

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